Als gerade mal 23-Jährige hat Markéta Irglová schon einige Lorbeeren anhäufen können: Mit dem Low-Budget-Film „Once“ machten sie und Leinwandpartner Glen Hansard sich nicht nur einen Namen, das Soundtrack-Stück ›Falling Slowly‹ räumte 2007 sogar einen Oscar als „Bester Song“ ab. Zu- sammen mit Musikerpartner Hansard formierte Irglová dann das Duo The Swell Season, veröffentlichte 2009 die Platte STRICT JOY und tourte durch die Welt. Danach stand erstmal eine Auszeit auf der Tagesordnung: „Ich bin in ein Haus in Irland gezogen, das lag am Meer, am Ende der Welt. Das war genau das Richtige für mich, denn auf der Swell Season-Tour hatte ich dauernd Menschen um mich. Alleine zu sein, war das, was ich brauchte.“ Bald langweilte sich die gebürtige Tschechin jedoch und fing an, Lieder zu schreiben. Was ihr fehlte, waren andere Musiker, die die Songs zum Leben er-weckten. Also beschloss sie, dass es Zeit war für einen Ortswechsel. „Ich überlegte, welche Städte ich mag und wo ich mich wohl fühlen würde – New York schien die Antwort auf diese Frage zu sein.“ Im Big Apple traf sie dann auch die Leute, die sie bei ihrem Solodebüt ANAR unterstützen: den Clubbesitzer Zohreh Shayesteh und den persischen Percussionisten Aida Shahghasemi. Das Material auf ANAR hat laut Irglová einen deutlich weiblicher Charakter als die Swell Season-Songs: „Ich mag Musik, die wohltuend und harmonisch ist, während Glen sehr leidenschaftlich, feurig und dynamisch sein kann. ANAR fehlt dieser maskuline As-pekt, aber das ist okay.“ Finden wir auch.
Markéta Irglová
■