jonny langLang, lang ist’s her
Sieben Jahre dauerte es, bis Jonny Lang den Nachfolger zu seinem Grammy-prämierten Album TURN AROUND fertiggestellt hat. Warum FIGHT FOR MY SOUL so lange hat auf sich warten lassen, weiß der Bluesrockgitarrist aber zu entschuldigen. „Nun, ich habe dieses Album ohne die Unterstützung einer Plattenfirma produziert. Und ich bin nicht gerade ein Held in Organisationsfragen“, gesteht er lächelnd. Jedoch gab es einen noch viel wichtigeren Grund für ihn, eine Pause einzulegen. „Meine Familie hat Nachwuchs bekommen hat. Vor sechs Jahren kam das erste Kind und jetzt haben wir schon vier! Wenn ich also gerade mal nicht auf Tour war, wollte ich nicht auch noch sagen müssen: ‚Na dann ist Daddy mal im Studio und nimmt eine neue Platte auf!‘“ Diese entspannte Herangehensweise hat sich laut Lang, der seinen ersten Langspieler im zarten Alter von 16 Jahren veröffentlichte, durchaus gelohnt. „So zufrieden war ich noch nie. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, mich stilistisch nicht zurückgehalten zu haben“, so Lang stolz. Was ihn da so freudig stimmt, dürfte allerdings bei einigen seiner Fans nicht gerade auf Gegenliebe stoßen. Ist ihm FIGHT FOR MY SOUL doch stark Pop-orientiert geraten. „Ach, diese Schlacht kämpfe ich schon seit Jahren. Mit jedem Album habe ich mich vom Bluesrock entfernt und jedes Mal gab es die Leute, die wieder einmal mein erstes Album erwartet hatten. Ohne jeden Zweifel werden diese Leute mich für die neue Platte lynchen wollen“, lacht er. Trotz seiner bisherigen Entwicklung ist Lang aber so gar nicht festgelegt und wagt sogar schon jetzt einen Ausblick auf ein mögliches nächstes Album. „Vielleicht wird das ja auch wieder so ein richtiges Blues-Ding. Wer weiß?“ Ob man darauf wieder sieben Jahre lang warten muss? Lang kontert: „Wenn das nochmal so lange dauert, bin ich raus aus der Nummer“, frotzelt er.
Text: Paul Schmitz