Aufbauarbeit
Die Bluesrock-Senkrechtstarterin etabliert das Genre in Deutschland – und will es der Jugend näherbringen
Es war ein gutes Jahr für Jessy Martens und ihre Jungs. Beharrliches Touren und die unverwechselbare Stimme der Hamburgerin führten nicht nur zu Auszeichnungen wie dem Deutschen Rock Preis oder dem German Blues Award, sondern vor allem dazu, dass die Band vom Geheimtipp zur festen Hausnummer wurde. Und das nicht nur in Deutschland. Ein Erfolg, der Jessy viel Auftrieb gibt: „Das ist wirklich toll, und das ehrt uns sehr und spornt uns an, weiterzumachen… Ich meine, wir haben hart gearbeitet und wurden dafür belohnt. Eigentlich fair, oder?“
Und relativ ungewöhnlich in einem Land, das zwar auch kiloweise Bonamassa-CDs kauft, aber nur eine überschaubare heimische Blues-Szene vorzuweisen hat. „Für mich war und ist der Blues immer ziemlich präsent gewesen, das einzige, was mir auffiel, war, dass es so wenig junge Leute gibt, die Blues kennen oder sich mit so alter traditioneller Musik auseinandersetzen, und das finde ich schade. Deswegen habe ich mich ja dazu entschlossen, mit einer jungen Band den ‚jüngeren‘ Blues schmackhaft zu machen.“
Das tun Jessy & Co. auf ihrem neuen Album BREAK YOUR CURSE mit viel Energie, Enthusiasmus, Spielfreude und Können. Und natürlich dieser Wahnsinnsstimme, die irgendwo zwischen Amy Winehouse und Beth Hart jeden Raum zum Beben bringt, in dem sie erklingt. Beste Voraussetzungen für eine große Zukunft also, die Jessy hoffentlich in die große weite Welt führt. „Ich will ja auch noch nach New York! Aber erst, wenn die mich anrufen…“