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Crippled Black Phoenix

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Crippled Black Phoenix

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Crippled Black Phoenix 2011a @ Kara RokitaDas Leben ist das, was passiert, wenn man andere Pläne gemacht hatte. Eine Weisheit, die Justin Greaves, Kreativkopf des fluktuierenden Musikerkollektivs Crippled Black Phoenix, wohl absolut unterschreiben würde angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet das letzte Album I, Vigilante, das fast aus Versehen entstanden war, die Band in neue Sphären künstlerischer Anerkennung und internationaler Wahrnehmung hob. „Ursprünglich waren das nur drei Lieder, aus denen wir eine EP machen wollten“, erklärt Justin, „doch irgendwie wurde dann doch mehr daraus, und wir beschlossen, ein ganzes Album zu veröffentlichen.“

Selbiges war für eine Band, die sich gerne in ausufernden Waber-Epen erging, verhältnismäßig konzis und zugänglich und führte zu den bislang größten Auftritten der Briten, die sich zunehmend auch international einen Namen gemacht hatten. Wie weit dieser Ruf hallen würde, erstaunte Justin dann aber doch, denn 2011 wurden Crippled Black Phoenix erstmals nach China eingeladen. „Wir dachten zuerst, sie hätten sich in der Band geirrt!“, lacht er. Schließlich ist es nicht nur überraschend, als verschrobene Underground-Kapelle ins Reiche der Mitte gebeten zu werden, sondern vor allem als Band, die schon im Albumtitel klarstellt, dass Obrigkeitshörigkeit nicht gerade als Charakterstärke angesehen wird. Wie also wurde man empfangen von den notorisch wachsamen Zensoren der Volksrepublik? „Nun, im Vorfeld hatte man uns gewarnt, dass die Behörden dort unsere Texte unter die Lupe nehmen würden und wir dann vielleicht manche Lieder nicht spielen dürften. Doch das Einzige, was uns gesagt wurde, war, dass wir auf keinen Fall irgendetwas über Tibet sagen sollen.“

Zurück in der britischen Heimat sah man dafür gleich, wie sich ungebremster Volkszorn anfühlen kann, als Teile Londons im vergangenen Juli drei Tage in Flammen standen. „In der gesamten Gesellschaft klagen Menschen, dass es bergab geht, und als die Ausschreitungen passierten, wurde uns allen klar, dass unsere Sicht der Dinge offensichtlich von mehr Menschen geteilt wird, als uns vorher bewusst war.“

Doch Crippled Black Phoenix betrachten lieber the big picture, die Welt im großen Maßstab. Weswegen ihr neues Album (Mankind) The Crafty Ape gleich mal die Natur des Menschen als solche behandelt, und das gleich auf zwei CDs in drei Kapiteln. Diese oszillieren gekonnt zwischen knarzig-knackigem Schmuddelrock mit abgehobener Note und bewusstseinserweiterten Psychedelic-Schwelgereien der LSD-Vollfettstufe – und werfen nicht unbedingt das schmeichelhafteste Licht auf unsere Spezies. Als „gerissener Affe“ sind wir eben noch ein Stück weit entfernt von der Vervollkommnung unserer Evolution, und die interessanteste Frage ist wohl, inwiefern man uns als „intelligent“ bezeichnen kann. „Sieh dir doch die Mächtigen dieser Welt an. Klar braucht man ein gewisses Maß an Intelligenz, um in so eine Position zu gelangen. Aber ist es wirklich intelligent, diese Macht so zu missbrauchen, wie es die meisten von ihnen tun? The good guys never win, heißt es oft, und das stimmt wohl“, so Justin.

Als Sprachrohr der desillusionierten Mehrheit will er sich aber nicht gerieren. „Wir wollten nie eine besonders politische Band sein, ich werde mich also nicht in Bono-Territorium begeben. Mir geht es mehr um die emotionalen Strukturen hinter diesen Realitäten. Im Prinzip wollen wir nur ein bisschen zynisch unsere Finger in die Wunde legen. Wie sagt man so schön: Die schwärzeste Form von Humor besteht darin, die Wahrheit zu sagen.“

Ihre Karriere nehmen die Jungs dafür ernster denn je. Seit 2011 bei Mascot Records unter Vertrag, stehen Crippled Black Phoenix nun neue Türen offen. „Das ist schon ein schöner Fortschritt für uns, es eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Wir konnten dieses Album in einem besseren Studio aufnehmen und endlich all die Klänge erzeugen, die uns immer vorgeschwebt waren. Wir sind unserer Idealvorstellung von unserer Musik noch nie so nahe gekommen – und auch live werden wir in Zukunft andere Maßstäbe anlegen können.“ Nicht schlecht für einen Haufen Affen, der uns wohl auch in Zukunft mit aufregenden, außergewöhnlichen und clever beobachteten Alben begeistern wird.

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