Vor über 40 Jahren nahm Neil Young den Mund noch ziemlich voll, was seine eigene Mobilität betrifft. Im Song ›Motor City‹ vom Album RE·AC·TOR (1981) singt er: „My old car keeps breaking down, my new car ain’t from Japan, there’s already too many Datsuns in this town“. Damals beklagte er den Untergang der amerikanischen Autoindustrie und verurteilte die Fahrzeuge aus dem Land der aufgehenden Sonne. Diese versnobte Haltung hat er Jahre später abgelegt. 2008 gründete er eine Firma, die Autobesitzern bei der Umrüstung ihrer Benzinschlucker auf den Antrieb mit Strom oder Erdgas helfen soll. Mit diesem Unternehmen, LincVolt Technology, möchte er umweltfreundliche Technologien weiterentwickeln und Umbauten vornehmen.
Neil selbst ist ein Liebhaber großer Schlitten. Ein knallrotes Buick-Cabrio (Baujahr 1953), das speziell für Young ausgestattet worden war, wurde von einem Auktionshaus im Jahre 2017 für 400.000 Dollar im Auftrag des Songwriters versteigert. Einer seiner bevorzugten Wagen ist ein Lincoln Continental MK IV. Das Cabrio aus dem Jahr 1959 ist sicher eines der Traumautos aus dem James-Dean-Jahrzehnt. Ursprünglich wurde der Lincoln in der heimischen Young-Garage von einem wuchtigen 7,5-Liter-V8-Aggregat in Fahrt gebracht. Mit einem Verbrauch von mehr als 20 Litern sind solche Autos nicht gerade das, was man unter verantwortungsbewusstem Handeln an der Seite von Mutter Natur versteht. Deshalb hat der Rockmusiker mit seinem Mechaniker-Team dem Lincoln den Motor entrissen und ihn mit einem Hybridantrieb sowie Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien bestückt. Der Stromspeicher findet Platz im geräumigen Kofferraum. Zusätzlich zur Elektromaschine ist noch ein klassischer Verbrennungsmotor mit an Bord, der mit Bio-Sprit läuft. Der springt jedoch nur an, wenn die Kapazität der Akkus knapp wird, und fungiert als Generator, um das Auto zu bewegen.
Ob das der große Wurf ist? Vielleicht nicht ganz. Ganze 18 Prozent der Treibhausgasemissionen sind es alleine in Deutschland, die ausschließlich vom Straßenverkehr verursacht werden. Und der Strom, mit dem E-Autos fahren, muss ja irgendwo hergestellt werden. Weil unser Strom nur zu 38 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt, also noch immer hauptsächlich aus Kohle oder Atomkraft hergestellt wird, verlagern Elektroautos das Problem nur. Sie verschmutzen die Luft zwar nicht auf der Straße, dafür irgendwo außerhalb der Städte, wo die Kohlekraftwerke stehen. Außerdem sind für die Batterien einige Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Grafit nötig. Um sie abzubauen, werden Wälder gerodet und Tiere vertrieben, die Erde aufgerissen und Unmengen an Wasser verbraucht. Auch die Produktion der Wasserstoffautos ist noch nicht da angelangt, wo sie sein könnte. Bisher ist Südkorea der größte Markt für diese Form von Mobilität ohne spritfressenden Otto-Motor.
2021 lag das kleine asiatische Land vor riesigen Staaten wie den USA oder China. Dank der marktbeherrschenden Stellung von Hyundai und durch die gut ausgebaute Infrastruktur hat Korea einen Anteil von 55 Prozent am weltweiten Absatz (der sich allerdings nur auf wenige tausend Fahrzeuge im Jahr beläuft). Auch das hilft dem Klima jetzt auch nur bedingt – und es müsste hier auch viel mehr passieren. „Für mich sind Politiker alle gleich“, sagt Neil Young lakonisch – und ergänzt: „Die Leute müssten sich ein bisschen mehr um ein Bewusstsein für die Umwelt bemühen und sich den anderen, die alles korrumpieren wollen, widersetzen. Das große Problem mit der Nachhaltigkeit ist doch, dass sie für die meisten Menschen nicht selbstverständlich ist.“ Er versucht, als gutes Vorbild voranzugehen. Im Januar 2022 kündigte Young zudem auf seiner Internetseite an, dass er erst dann wieder auf Tour gehen wolle, wenn auch sein Tourbus elektrisch betrieben werden kann. Wann das sein wird, kann derzeit niemand verlässlich beantworten.
Wasser predigen und selbst den edlen teuren Liquiden zusprechen. Genau diese Individuen wie Mister Young und Konsorten die den weniger Privilegierten mit ihren kruden Moralbelehrungen und Besserwisserei daher kommen. Ich kann auf solche Moral-Prediger verzichten. Mister Young sie sind in meinen Augen ein Ass……., völlig daneben, Millionen Dollar schwerer Moralapostel wie noch andere aus diesem Musil-Millionärs-Zirkel.
Ganz offensichtlich hat weder Schreiber des Artikels noch gleich der erste Kommentar-Schreiber irgendwas kapiert. Soll schön alles so bleiben wie es ist, oder? Für die Produktion von Öl und Kohle wird keine Umwelt zerstört, oder wie? Was ist mit den Schäden, die durch die Erdölproduktion an Land um im Meer verursacht wurden? Die Hinterlassenschaft der Atomkraftwerke werden noch Generationen nach uns belasten! Und wenn jemand darauf hinweist, sich engagiert, wie Neil Young, wird er als Moralapostel und Besserwisser hingestellt.