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Live: Kopek sowie The Darkness

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Live: Kopek sowie The Darkness

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SONY DSCKopek
Zwölfzehn, Stuttgart
Es kommt nicht auf die Größe an

Undankbare Aufgabe, gegen die „Lange Nacht der Museen“ antreten zu müssen. Zwar ist ganz Stuttgart auf den Beinen, pilgert aber eher von Galerien zu Museen zu Ateliers. Entsprechend ist das Zwölfzehn in der Stuttgarter Innenstadt nur halbvoll, als Kopek die Bühne entern. Gut 50 Gäste sind neugierig, was die irischen Newcomer so zu bieten haben. Eine angenehm entspannte und familiäre Atmosphäre empfängt die drei Rocker auf der niedrigen Bühne. Sollen die anderen doch vor Gemälden stehen, hier geht es an diesem Abend nur um Rock. Den erklären Kopek in ›Love Is Dead‹ neben jeder Menge anderer Dinge zwar gleich mal für tot, die nächsten 70 Minuten beweisen sie dann aber das Gegenteil. Schlagzeuger Eoin Ryan und Basser Brad Kinsella bleiben verhältnismäßig ruhig, das Epizentrum ruht aber sowieso bei Sänger und Gitarrist Daniel Jordan. Für seine geringe Körpergröße steckt jede Menge Stimme und Rock’n’Roll in ihm, von Anfang an sieht man ihm überdeutlich an, dass er mehr als alles gibt.

Musikalisch bewegen sich Kopek auf ihrem Debüt WHITE COLLAR LIES zwischen kernigem Rock und romantischem Alternative, live funktionieren die kraftstrotzenden Brecher allerdings deutlich besser als die etwas zahmen Nummern wie ›Running Scared‹. Macht nichts: Ein Stück wie ›Fever‹ gehört eigentlich in ein Stadion, Wucht, Melodie und Euphorie können hier aus dem Vollen schöpfen. Umso besser also, dass sie in Kürze für die Toten Hosen eröffnen werden…

Björn Springorum

THE DARKNESS
Backstage Werk, München
Geht weg/ab wie warme Semmeln

Sie sind wieder hier. Ihr Revier? Die Bühnen dieser Welt! Nach sechs Jahren der Trennung sind The Darkness wieder in Originalbesetzung auf Tour. Im Gepäck haben sie neben bewährten Songs auch Material ihres neuen Albums HOT CAKES. Nun da Frontmann Justin Hawkins seine Drogen-Entwöhnungskur hinter sich gebracht hat und die Fans endlich wieder in den Genuss der einzig wahren The Darkness kommen können, ist die Nachfrage nach Tickets entsprechend hoch und die Show im Münchener Backstage lange ausverkauft. Unter den Besuchern befinden sich überwiegend junge, den Rock’n’Roll ernst nehmende Musikfans. Nur wenige verlorene Gestalten in Bad Taste-Verkleidungen haben sich an diesem Abend in die restlos gefüllte Halle verirrt und so wird ganz klar: The Darkness haben sich weiterentwickelt. Anders als zu Zeiten ihres Debüts PERMISSION TO LAND haben sie, wenn auch noch immer mit einer gewissen Portion Humor gesegnet, nicht mehr viel mit Slapstick Rockern á la Steel Panther zu tun.

Nachdem Ginger Wildheart eine hochwertige Support-Leistung abgeliefert haben, ist es soweit. The Darkness betreten im Nebel vor blendendem Licht die Bühne, halten einander an den Händen und bleiben in die dieser Pose wie versteinert stehen. Das Bild erinnert stark an gigantische Stadionshows wie die von Bon Jovi oder U2. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich diese Bands auf 15 Meter großen LED-Wänden abbilden lassen. So spiegeln diese ersten Momente die gesamte folgende Show wider. The Darkness bieten ein Arenaspektakel im Taschenvormat. Justin Hawkins, der ganz klar die entertainende Speerspitze ist, beherrscht sein Handwerk perfekt. In seinem schwarz-weiß gestreiften bis unter den Nabel ausgeschnittenen Overall stellt der extrovertiertere der beiden Hawkins-Brüder seine Handstandkünste unter Beweis, lässt sich in bester Angus Young-Manier auf den Schultern einer Security-Kraft solierend durch das Publikum tragen, und wer nicht mitsingt, wird von ihm mit einer ordentlichen Rückkopplung wachgepfiffen. Bei solch einem Maß an Souveränität stört es auch nicht, dass das Gesangs-Mikrofon nicht ganz so will, wie es sollte. Allen Zweiflern sei zudem an dieser Stelle versichert: Justin ist vollkommen nüchtern und begnügt sich auf der Bühne mit nichts als Mineralwasser. Neben dem Unterhaltungstalent und dem erstaunlich stabilen Live-Falsett von JH brilliert die gesamte Band wenn auch nicht mit technischer Finesse dafür aber mit um so mehr Groove. Dan Hawkins, Frankie Poullain und Ed Graham haben sich stilistisch und spielerisch eindeutig so einiges von solch großen Vorbildern wie Thin Lizzy, AC/DC oder Queen abgeschaut.

So dürfte keiner im Publikum – nicht einmal der größte FC Bayern-Fan, der an diesem Abend für The Darkness ein Championsleauge-Spiel seiner Mannschaft verpasste – den Besuch dieses Konzertes bereut haben.

Paul Schmitz

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