Wie die Großen
Es ist einer der ersten Sommertage – eigentlich viel zu schön, um sich ein Konzert in der Halle des Backstage anzusehen. Das kümmert die rund 700 Kissin’ Dynamite-Fans wenig. Das Publikum, das vom alteingesessenen Rocker bis zur heranwachsenden Hair Metal-Chick reicht, macht bereits vor der bekannt spektakulären Show der fünf Schwaben gut Stimmung. Der Mötley Crüe-Klassiker ›Girls, Girls, Girls‹ – was sonst – kündigt den Auftritt an. Bereits jetzt wird klar, dass Hannes und Ande Braun, Jim Müller, Steffen Haile und Andi Schnitzer bereit waren, von den ganz großen des Rock-Business zu lernen. Dieser Eindruck verfestigt sich mit jeder Minute dieses wortwörtlich heißen Konzerts. Abgesehen davon, dass jeder in der Band sein Instrument bestens beherrscht und Hannes Braun mit seinem kräftigen und präzisen Gesang jede Live-Situation meistert, ist die Optik dieser Band imposant. Der modische 80s-Stil mag im alltag übertrieben wirken, auf der Bühne jedoch geht dieses Rezept perfekt auf. Dazu kommt die enorme Bühnenpräsenz von Kissin’ Dynamite, wobei besonders Gitarrist Jim zu nennen ist. Das Publikum zeigt sich bei alten wie neuen Songs sehr mitsingfreudig und lässt sich gerne von den obligatorischen Drum-und Gitarren-Soli beeindrucken. Nach ganzen 16 Songs und zusätzlichen drei Zugaben ist eine erstklassige Zeitreise in die Achtziger vorbei.