Solodebüt nach Fleetwood Mac
LINDSEY BUCKINGHAM ist das erste Soloalbum des langjährigen Fleetwood-Mac-Gitarristen und Songwriters, nachdem er vor gut drei Jahren aus der Band geworfen wurde und gleich durch zwei Gitarristen, Mike Campbell (Tom Petty & The Heartbreakers) und Neil Finn (Crowded House), ersetzt werden musste. Zehn Jahre sind seit dem letzten Solo- Ausflug SEEDS WE SOW von Buckingham ins Land gezogen, dennoch klingt LINDSEY BUCKINGHAM wie halt Lindsey Buckingham klingt. Sein unverkennbares Fingerpicking-Gitarrenspiel ist nach wie vor dominant, seine Stimme, bekannt von den Fleetwood-Mac-Hits ›Go Your Own Way‹, ›Big Love‹ oder ›Tusk‹, ebenfalls unverkennbar. Seine Solowerke entstehen vielfach komplett im Alleingang, so auch dieses, geschrieben, produziert und aufgenommen in seinem Homestudio in Los Angeles. Dadurch klingen sie oft gleichzeitig rudimentär und dennoch vielschichtig, komplex und originell. Gleich mehrfach findet man Fleetwood-Mac-Ansätze in Tracks wie in ›On The Wrong Side‹, ›Blue Light‹, ›Santa Rosa‹, dem Opener ›Scream‹ oder ›I Don’t Mind‹, die sich allesamt auch auf den Alben seiner ehemaligen Stammband wohlgefühlt hätten.
Gelingen tut aber selbst Buckingham nicht alles, wie der ultra-nervige Beat in ›Swan Song‹ beweist. Ein weiteres Manko: einen Drummer hätte sich Buckingham auf alle Fälle gönnen können, auch wenn es vermutlich seinen Produktionsansätzen widerspricht – das hätte aber sicher Abwechslung bei den Rhythmen zur Folge gehabt.
7 von 10 Punkten
Lindsey Buckingham, LINDSEY BUCKINGHAM, REPRISE/WARNER