Filigrane Saitentechnik eines ewig unterschätzten Virtuosen.
Wie vom Himmel gesandt war Sän-ger, Gitarrist und Songwriter Lindsay Buckingham für den Engländer Mick Fleetwood, als sich beide zufällig 1974 in einem Aufnahmestudio in Los Angeles kennen lernten. Fleetwood Mac steckten damals tief in der Krise, da gerade der Frontmann Bob Welch abhanden gekommen war. Es war vor allem Buckinghams von Hillbilly und Bluegrass inspiriertes Fingerpicking auf der Gitarre, das Fleetwood bewunderte.
Seine mittlerweile noch ausgefeiltere Sechsaitentechnik, die ganz ohne Plektrum auskommt, serviert der ungerechterweise ewig unterschätzte Buckingham nun 37 Jahre später bei einem Konzert im Saban Theatre in Be- verly Hills, gefilmt in HD. Mit fünf Akustiktiteln, ›Shut Us Down‹, ›Go Insane‹, ›Trouble‹, ›Never Going Back Again‹ und ›Big Love‹, startet der Virtuose solo, bevor bei ›Under The Skin‹ die Begleitband dazustößt.
Auffallend: Der 60 Jahre alte Musiker, der zu Glanzzeiten von RUMOURS und TUSK Kokain zum täglichen Bedarf gleich beutelweise schnupfte, hat sich er-staunlich gut gehalten. Zwischen seinen Verpflichtungen bei Fleetwood Mac gönnt er sich nun quasi zur Entspannung Solokonzerte, bei denen er allerdings auch Mac-Erfolgsmaterial wie ›Second Hand News‹, ›Go Your On Way‹ und ›Tusk‹ zum Besten gibt. Ordentlich gerockt wird während der insgesamt 19 Tracks zwar auch, doch Lindsay Buckingham endet, wie er begonnen hat: Unplugged mit ›Seeds We Sow‹. Ein ausführliches Interview findet sich im Bonusteil. Darüberhinaus liegt SONGS FROM THE SMALL MACHINE – LIVE IN L.A. auch als CD/DVD-Kombination vor.