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Kino

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Kino

 

Sightseers
GB 2012 | MFA

Gerade einmal drei Filme hat der britische Regisseur Ben Wheatley abgeliefert, zeigt sich damit jedoch bereits als eines der hoffnungsvollsten jungen Talente von der Insel, dessen wohl hervorstechendstes Merkmal sein pechschwarzer Sinn für Humor ist. Die bitterböse Sopranos-trifft-die-Eastenders Mafia-Mär „Down Terrace“ und der nicht minder bissige „Kill List“ über einen bürgerlichen Auftragsmörder auf „Wicker Man“-Spuren legten den Grundstein, mit dem romantischen Killer-Road Movie „Sightseers“ komplettiert Wheatley vorerst seinen Blick in die Abgründe der britischen Seele. Auch hier lauert hinter der Fassade der Normalität das Böse, auch wenn die unscheinbaren Gesichter der beiden frisch verliebten Tina (Alice Lowe) und Chris (Steve Oram) dies nicht nahelegen. An der Oberfläche scheinen beide eine Ansammlung von Neurosen und Unsicherheiten zu pflegen, die sie wie geschaffen füreinander machen. Auf ihrem ersten gemeinsamen Urlaubstrip mit einem Campingmobil zeigt sich jedoch, dass das Furnier der guten Erziehung ein dünnes ist und es noch so manche dunkle Seite aneinander zu entdecken gilt. Denn angefangen mit dem Unfalltod eines ungehobelten Miturlaubers entdecken Tina und Chris die Freuden des Tötens und morden sich vergnügt entlang ihrer Reiseroute. Doch so sehr das neu gefundene gemeinsame Hobby auch verbindet, so schnell trennt es die beiden Liebenden auch: Chris psychopathisches Kalkül und Tinas impulsive Art führen zu ersten Spannungen beim Duo. Trocken und ohne jegliche Gefühlsregung präsentiert Ben Wheatley den mörderischen Kurzurlaub seiner beiden skurrilen Protagonisten und lässt dabei wenig Zweifel daran, was er von den oberflächlichen Freundlichkeiten der auf verbindliche Höflichkeit getrimmten britischen Umgangsformen hält: Hinter der Fassade des Charmes sind wir doch alle nur eines – spießige Serienmörder mit Egokomplexen.

7

Gerhard Maier

Get The Gringo
USA 2012 | Concorde

Seit seinen Ausfällen und Ausrastern ist Mel Gibson in Hollywood wohl nur noch auf wenige Dinnerpartys eingeladen und darf in Folge wenig wählerisch sein bei der Auslese seiner Rollenangebote. Nach Gibsons eigenem Anspruch mit „Die Passion Christi“ und „Apokalyptica“ großes Kino zu liefern, das eben mehr ist als reiner Eskapismus, wundert es ein wenig, wenn er nun plötzlich in jenem Actionmodus auftritt, den zuletzt die Genreveteranen Sly, Arni & Co wieder für sich entdeckt hatten. Was an sich nichts Schlechtes sein muss, denn ein gut gerührter Actioncoktail mit einem wortkargen Helden kann immer unterhalten. Überraschenderweise gelingt dies Mel Gibson im Debüt von Regisseur Adrian Grunberg erstaunlich gut: Als beinharter Krimineller, den es in eine brutale Knaststadt hinter der mexikanischen Grenze verschlägt, kann Gibson vor allem deshalb überzeugen, da lakonischer Humor, solide Action und konsequente Härte sich hier perfekt ergänzen. Das Ergebnis ist sicher kein überragendes Comeback von Gibson und erfindet auch das Actionrad nicht neu. Gutes Unterhaltungskino mit Biss liefert es aber auf jeden Fall.

5

Gerhard Maier

The Crime
GB 2012 | SquareOne

Hierzulande war der britischen Polizeiserie „The Sweeney“ in den siebziger Jahren nur wenig Erfolg beschieden, zu fragwürdig schienen einige der Figuren der Londoner Spezialeinheit für das immer noch auf eine gewisse Biederkeit pochende deutsche Fernsehpublikum. Denn nachdem „The Sweeney“ bereits in Großbritannien mit seinem vergleichsweise realistischen Bild alltäglicher Polizeiarbeit in der Grauzone zwischen Notwendigkeit und Gesetzmäßigkeit für Furore sorgte, traf die Serie unglücklicherweise mit Enthüllungen über Korruption und Brutalität in der tatsächlichen, als Vorlage dienenden Polizeispezialeinheit „Flying Squad“ zusammen. Vor diesem Hintergrund von guten Jungs, die böse Dinge tun müssen, um noch bösere Dinge zu verhindern, scheint Regisseur Nick Love, der nach seinem Hooligan-Drama „The Firm“ und dem Selbstjustiz-Thriller „Outlaw“ eine gewisse reaktionäre Einstellung schwer leugnen kann, nicht unbedingt der richtige Regisseur zu sein. Dank Jungtalent Ben Drew und Knittergesicht Ray Winstone als wenig gesetzestreue Bullen, einem gerüttelten Maß an Action und Härte kann „The Crime“ aber dennoch punkten. Nämlich als harter und actionlastiger Cop-Thriller mit „Heat“-Anleihen.

6

Gerhard Maier

Immer Ärger Mit 40
USA 2012 | Universal

Die Tatsache, dass Regisseur und Produ-zent Judd Apatow für frischen Wind in der Comedyszene im Allgemeinen und im Bereich der Beziehungskomödien im Speziellen sorgt, lässt sich nicht von der Hand weisen. „Superbad“, „Wie das Leben so spielt“ und „Nie wieder Sex mit der Ex“ geizten zwar nicht mit zotigen Kalauern und derbem Humor, trugen unter all den pubertären Gags aber stets eine überraschende Menschlichkeit zur Schau. Einen Entwicklungsschritt in eine neue Richtung nimmt Apatow nun mit „Immer Ärger mit 40“, der Lebenskrisenkomödie um das Ehepaar Debbie (Leslie Mann) und Pete (Paul Rudd). Dort, wo andere Komödien ihre Geschichte nach vorne peitschen, hat man bei Apatows neustem Film oft den Eindruck, er wolle das Lebensgefühl zu Beginn des fünften Lebensjahrzehnts auch in der Struktur seines Films ausdrücken: Epsiodenhaft erhalten wir Einblick in den Familienalltag der beiden, den dramaturgischen Sog der Geschichte sucht man jedoch vergebens. Zwar herrscht auch hier der krude Ton Apatow’scher Prägung vor, die ernsthafteren Untertöne scheinen jedoch sehr viel stärker durch und machen „Immer Ärger mit 40“ zu einer höchst gelungenen, da trotz allen Übertreibungen überraschend geerdeten und authentischen Komödie.

6

Gerhard Maier

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