Huntress greifen nach den Sternen. Nur ein Jahr nach ihrem Sensationsdebüt SPELL EATER legen die okkulten Metaller um Frontmagierin Jill Janus mit STARBOUND BEAST noch eine Schippe drauf und tauchen darauf in den Kosmos ein.
Es gibt sie immer wieder diese Bands, die zur rechten Zeit mit dem rechten Album am rechten Ort sind. Im April 2012 waren das ohne jeden Zweifel Huntress, die die schwarze Hexenküche des Okkulten mit klassisch-barbarischem Heavy Metal und jeder Menge Sex zu einem wahrhaftigen Hexensabbat verbanden. Die Szene war begeistert, Tourneen und Festivalkonzerte folgten am laufenden Band, zwischendrin fand die praktizierende Hexe sogar genug Zeit, das Zweitwerk STARBOUND BEAST zu komponieren. Ein Schnellschuss ist es deswegen nicht geworden. Die Sängerin erklärt, warum: „Huntress haben eine kristallklare Vision. Wir haben beschlossen, jedes Jahr ein Album zu veröffentlichen.“ Der kurvige Blickfang sieht in den ausgiebigen Touraktivitäten sogar einen Vorteil. „Wir sind alle deutlich selbstbewusster geworden in unseren Rollen als Bühnenkünstler, Musiker und Songwriter“, erklärt sie. „Diese Sicherheit ist jetzt in STARBOUND BEAST gesickert.“
Neben der neu gewonnenen Sicherheit floss vor allem jede Menge Magie in die neuen Stücke. Jill Janus ist eine sehr spirituelle Person, deren ganzes Dasein ein einziges Ritual ist. „Jeder Tag ist verzaubert“, stellt sie mit einem leichten Lächeln fest. „Die Hexerei führt mich in allen Bereichen meines Lebens, ich feiere die heidnischen Sabbate und Rituale.“ Einem Kult gehört sie nicht an, Huntress ist sozusagen ihr eigener Kult. Jill nickt. „Deshalb wird der, der nach Geheimnissen sucht, auch in unseren Songs fündig wer- den.“ Der, der nach klassischem, düsterem Heavy Metal mit Doom-Eischlag sucht, natürlich auch. Für die Frontfrau ist dieser musikalische Ausdruck am besten für ihre Visionen geeignet. „Unsere Musik ist ebenso organisch und natürlich wie unsere Inhalte.“ Es ist schon alles sehr durchdacht bei Huntress. Dass STARBOUND BEAST nicht statisch klingt, liegt insbesondere an der Hingabe, mit der Huntress die Sterne anrufen. „Obwohl wir wenig Zeit für das Album hatten und uns deswegen keine Fehler leisten konnten, waren die Arbeiten daran ein Wirbelwind.“ Das Ergebnis übrigens auch.
Entsprechend stolz sind die Amerikaner auf ein Album, das alles Irdene hinter sich lässt und nach den Sternen und der Ferne des Alls greift. „Vor einiger Zeit ereilten mich Botschaften und Lyrics aus der Tiefe des Alls“, gesteht sie. „Immer, wenn das passiert, falle ich in eine tiefe Trance.“ Dann wird aus Jill Janus, der blonden Sängerin, das titelgebende STARBOUND BEAST, dann sucht sie nach Antworten auf dem Stern Aldebaran. Diese Suche ist noch lange nicht beendet: „Huntress wird sich immer weiter entwickeln und die Erde hinter sich lassen. Die Botschaften aus dem All werden mich auch weiterhin auf meinem Weg führen.“ Seit seiner Kindheit sieht sich das ehemalige Playmate als Mittler zwischen unserer Welt und dem Jenseits, kommt aber ohne Erziehungsauftrag oder Missionierungsgedanken zu uns. Ihr abschließendes Statement fällt deswegen auch unerwartet menschlich aus. „Ich bin nicht hier, um die Welt zu verändern. Ich wurde nur für einen Zweck geboren: Ich wurde geboren, um Heavy Metal zu singen.“