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Auf ALL MY FRIENDS versammelt Allman auch eine große Zahl junger Talente um sich. „Wenn du in einem Tourbus mit Warren Haynes, Derek Trucks und Oteil Burbridge (Bassmann der ABB) fährst, hörst du alle Arten von cooler Musik“, antwortet die blondbärtige Rock-Ikone auf die Frage, wie junge Acts vom Schlage Robert Randolph, Zac Brown und Widespread Panic in seine Show kamen. ›Just Another Rider‹ singt Keb’ Mo’, ein Mann, der neue Wege für den Blues im 21. Jahrhundert sucht. „Ich meine, das 21. Jahrhundert findet den Blues. Der Blues ist zeitlos, irgendwie finden die Leute einen Künstler wie Keb’ Mo’ und Keb’ liefert“, so Allman. Auf dem Live-Album empfängt der gefeierte Rocker auch alte Weggefährten wie etwa Taj Mahal. „Es muss in Kalifornien zu der Zeit gewesen sein, als mein Bruder und ich in der Band Hourglass spielten. Taj war Teil der Gemeinschaft von L.A. Bands – Buffalo Springfield, Doors, Jefferson Airplane, Electric Flag – die uns andauernd über den Weg liefen. Mein erster und langlebigster Eindruck ist diese tiefgründige Stimme, der Mann hat ein Organ, das niemals aufgibt.“ Zusammen singen die beiden den ›Statesboro Blues‹, eine Nummer von Blind Willie McTell, die Taj Mahal 1968 zu einem Hit gemacht hatte. Drei Jahre später coverten die Allman Brothers die Nummer, die Duane mit seiner Silde-Gitarre krönte.
In Person von Jackson Browne begrüßt der „elder statesman of Southern Rock“ einen weiteren langjährigen Freund. Zusammen singen sie ›Melissa‹ und ›These Days‹. Letzteres war ein Hit für Browne, der zuerst auf Gregg Allmans Solo-Debüt LAID BACK (1973) auftauchte, bevor Jackson Browne ihn auf seinem (Brownes) zweiten Wurf FOR EVERYMAN (1973) veröffentlichte. „Wir trafen uns in den späten 60ern, die Typen der Nitty Gritty Dirt Band machten uns bekannt. Jackson war Teil der kalifornischen Szene, eine Weile wohnte er bei meinem Bruder und mir. Jackson besitzt einen verschmitzten Humor, Duane und ich haben uns gleich gut mit ihm verstanden. Ich erinnere mich wie Jackson sich Stunde um Stunde auf einen Song konzentrierte – nichts anderes auf der Welt interessierte ihn. Ich habe so viel von ihm gelernt, er ist ein unglaublicher Songwriter!“
Die Allman Brothers Band hat als Vorläufer des Southern Rock auch noch weitere Verdienste. In Zeiten finsterer Rassentrennung spielte mit Jai Johanny „Jaimoe“ Johanson ein schwarzer Schlagzeuger in ihren Reihen. „Wir waren eine Gruppe Hippies mit einem schwarzen Typen in unserer Band, das gab es damals nicht“, bestätigt Gregg. „Wir haben uns nicht als Vorläufer von Rassengleichheit und Bürgerrechten gesehen, wir waren jung und wollten Musik machen. Lass es mich so sagen, im Leben gibt es keinen Platz für Rassismus. Ich liebe Musik, weil sie farbenblind ist. Wenn du spielen kannst, spielst du sie, die Hautfarbe ist egal.“ Dabei waren Tourneen der Allman Brothers Band im Süden der USA keinesfalls problemlos. „Es kam an den Punkt, an dem wir in bestimmten Orten im tiefen Süden nicht mehr aufgetreten sind, weil wir nicht erlauben wollten, dass Jaimoe anders behandelt wird als wir. Außerdem waren wir es leid, wegen unserer Haare blöd angemacht zu werden. Ich kann dir sagen, dass wir es den Rednecks gut gegeben haben, mit unserer Road Crew war nicht gut Kirschen essen.“ Bis heute ist die Allman Brothers Band politisch engagiert, unterstützt liberale Politiker und spendet Geld für progressive Kampagnen. Dazu gibt es einige „No Gos“ für die Band. Gitarrist Warren Haynes berichtete dem Autoren in einem Interview, dass es einen Konflikt mit ihren musikalischen „Erben“ Lynyrd Skynyrd gab, als diese im Vorprogramm auftraten. „Wir haben Skynyrd nicht erlaubt, die Südstaatenflagge als Backdrop aufzuhängen, weil wir diese Einstellung nicht unterstützen“, begründete Haynes das Verbot.
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