Engagiertes, liebevolles Spätwerk der CSN(Y)-Ikone
Graham Nash ist 81, erst im Januar ist sein früherer Freund und CSN(Y)-Bandkollege David Crosby gestorben – es ist also keine Banalität, wenn er im ersten Song seines ersten Albums mit neuen Liedern seit sieben Jahren singt: „Here I am, still living my life, right now.“ Die sägenden Gitarren unterstreichen den Trotz – den Umständen, dem Leben gegenüber –, der in den Lyrics drinsteckt. Der direkt folgende, fidele Folkrock von ›A Better Life‹ („Let’s make a better life, leave it for the kids“) holt einen dann ganz sanft rein in dieses zwar stellenweise kämpferische, aber insgesamt doch optimistische, teils richtiggehend heimelige Spätwerk. Wenn Nash im stampfenden Rocker ›Stand Up‹ davon singt, für die eigenen Überzeugungen einzustehen, klingt er zwar fast so angriffslustig wie Neil Young. Doch der Countryrock-Schieber ›Feels Like Home‹ erzählt um so gemütlicher vom Heimkommen zu den Liebsten („You’re everything I ever wanted, the answer to a prayer“). ›Buddy’s Back‹, eine Hommage an Buddy Holly mitsamt Surf-Gitarren-Rock’n’Roll, ist gleichzeitig ein Blick zurück auf die eigenen Anfänge („We started a band just to have some fun, and we created a sound as we sang as one“). Es endet mit einer Liebeserklärung, in Form einer zarten Klavierballade: „I know what I need to do, when it comes to you.“
8 von 10 Punkten
Graham Nash
NOW
BMG/WARNER