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Fleetwood Mac: Die größte Seifenoper der Rockgeschichte

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Fleetwood Mac: Die größte Seifenoper der Rockgeschichte

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Als legasthenischer Schulabgänger und aufstrebender Schlagzeuger kam er im London der Swinging Sixties an. Dort entdeckte er eine Welt aus Blues, Alkohol, Frauen und den Welterfolg mit Fleetwood Mac. Doch selbst nach einem halben Jahrhundert unglaublicher Musik ist seine bedeutendste Errungenschaft vielleicht, dass er die größte Seifenoper der Rockgeschichte am Laufen hält. Im großen Interview mit CLASSIC ROCK: Mick Fleetwood.

Woran liegt es deiner Meinung nach, dass das RUMOURS-Line-up so eine unglaubliche musikalische Chemie, aber so furchtbare persönliche Probleme hatte?

Viele Jahre lief alles relativ gut, mit allen Aufs und Abs. Doch da waren vier Menschen, die sehr stark miteinan­der verbunden waren. John und Chris waren verheiratet, Stevie und Lindsey so gut wie. Und unter dem Druck die­ser Reise, auf der wir waren, zerfielen sie. Viele der vorherbestimmten Grundlagen für Probleme wurde ein­fach so gnadenlos und roh offenbart. Man fragt sich… wenn es Fleetwood Mac nicht gegeben hätte, hätten sich John und Chris wahrscheinlich nicht getrennt. Aber wir hatten unglaubliche Zeiten, auch als sich alle getrennt hat­ten. Lindsey sagte, dass keiner von uns die Gelegenheit bekam, diese Trennun­gen zu betrauern. Und das war sehr wahr. Und ich denke, das legte letztlich einen Schatten über diese Beziehun­gen. Doch in musikalischer Hinsicht herrschte eine riesige Loyalität. Es hieß nie: „Lasst uns einen Haufen Geld ver­dienen“. Es war eine echte Leiden­schaft, so sehr, dass uns all das nicht davon abhalten konnte, unseren Weg zu gehen.

Wie lief die Entstehung von RUMOURS bei The Record Plantin Sausalito?

Nun, Jenny und ich hatten uns getrennt, alle fünf Bandmitglieder waren also total fertig. Emotional nur noch abgefuckt. Aber in meiner Erin­nerung war es nicht so düster und schwarz oder gar so schrecklich. Glaube mir, ich bin verdammt sensi­bel, das wäre mir aufgefallen. In so eine schlimme Richtung ging es nie. Als der Beichtvater, der ich innerhalb der Band wohl war, besonders damals, hatte ich bei RUMOURS nie das Gefühl, dass die Kriegsparteien zu mir kamen, und ich mir deshalb in die Hosen machen und denken musste: „Wir sind erledigt“. Für Außenstehende sah es aber sehr wohl so aus. Ich war damals mehr oder weniger der Manager der Band und Warner Brothers riefen mich immer wieder an. Wir waren wie die goldene Gans, die kurz davor stand, noch ein golde­nes Ei zu legen. Sie hatten eine Hei­denangst. Und ich sagte: „Nein, wir werden uns nicht auflösen“. Jeder mit ein bisschen Ahnung hätte gesagt: „Das werden die unmöglich überle­ben. Es wird explodieren“. Doch ich hatte nie dieses Gefühl. Ich wusste, dass die Situation heikel und unangenehm war, und es ging immer auf und ab, doch ich erreichte nie den Punkt, an dem ich dachte: „Mir reicht’s, ich werde fucking aussteigen“. Am nächs­ten Tag waren immer alle zurück im Studio. Wie gesagt, niemand von uns war in der Lage, das alles zu psycho­analytisch zu betrachten. Ich glaube, je unglücklicher wir alle waren, desto mehr klammerten wir uns an dem fest, was wir taten.

Du hast gesagt, dass damals der Kokainkonsum Einzug hielt.

Oh yeah, zweifellos. Es herrschte kein Mangel an Marschierpulver. Doch auch das ist so ein viel erzähltes Märchen, das immer mehr aufgebla­sen wird und irgendwann zu einer wilden Abenteuergeschichte ausartet. Ich will damit nicht abstreiten, dass wir definitiv diesen Lebenswandel pflegten. Aber es war nicht so, dass da ein Haufen Leute mit grünem Schaum vorm Mund auf dem Boden herum­krochen. Wir arbeiteten schließlich, weißt du? Doch das ging lange so wei­ter. Und Stevie hat sich darüber bereits geäußert, also werde ich nichts weiter ausplaudern, worüber sie nicht schon gesprochen hat. Erst lange nach RUMOURS lief es aus dem Ruder. Ich erinnere mich, dass wir zwei Jahre überhaupt nicht arbeiteten. Da weiß ich nicht mal mehr, was ich in der Zeit getan habe. Ich war auf jeden Fall der Partylöwe in der Band. Und ich würde mal sagen, dass Stevie mir diesbezüg­lich nicht weit hinterher war.

Deine goldene Regel war, nie etwas mit einer Bandkollegin anzufangen. Doch mit Stevie brachst du diese Regel.

Nun, das taten wir wohl alle. Des­halb fiel John mit RUMOURS dieser großartige Albumtitel ein. Er sagte:„Das ist wie eine fucking Seifenoper“.

Im Wesentlichen hast du also über eure eigenen scheiternden Beziehungen geschrieben, oder?

Ich glaube, Lindsey sang den Text zu ›Go Your Own Way‹ im Studio erst kurz vor Erscheinen des Albums ein. Es gab davor einen anderen Text oder so.

Das ganze Interview mit Mick Fleetwood lest ihr in CLASSIC ROCK #99.

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