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Disturbed – Hartes mit Hirn

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Disturbed – Hartes mit Hirn

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Disturbed 2010_bearbeitetWeltreisender, Philosoph, Systemkritiker: Disturbed-Sänger David Drainman ist der etwas andere Metal-Frontmann.

Es gibt viele Ansätze, ein interessantes Gespräch mit dem 37-jährigen New Yorker zu führen. Sei es über seine Passion für traditionellen Hardrock in der Manier von Maiden oder Priest, die sich auch auf seinem fünften Album ASYLUM fortsetzt. Oder über den amüsanten Gegensatz zwischen beruflichem Erfolg und privatem Pech, das sich in gescheiterten Beziehungen, Motorradunfällen und einem abgebrannten Haus manifestiert. „Ich habe halt kein Glück“, so der kahlköpfige Muskelmann. „Als ich von der letzten Tournee nach Hause kam, musste ich feststellen, dass meine Freundin durchgebrannt ist und mich mein bester Freund finanziell betrogen hat. Außerdem ist mein Hund gestorben. Das war wie ein Tritt in die Eier.“

Weshalb er nach Austin, Texas, gezogen ist und ein Dutzend Songs geschrieben hat, die sich als radikale Abrechnung mit der Ex sowie kritische Auseinandersetzung mit großen weltpolitischen Themen erweisen. So ist das Stück ›Never Again‹ dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad gewidmet, dessen Atombomben nicht nur eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellen, sondern der – und da wird der studierte Philosoph und Politologe fuchsteufelswild – auch den Holocaust leugnet. „Meine Großeltern waren in Konzentrationslagern – sie in Bergen-Belsen, er in Auschwitz. Da das die letzte Generation ist, die dabei war und nun vor dem Aussterben steht, muss man etwas gegen diesen Bastard tun, der behauptet, das wäre alles nur ein Märchen.“

Womit er, der aus einer wohlhabenden jüdischen Anwaltsfamilie stammt, einen Diskurs in Sachen Israel vs. Palästina einleitet. So unterstützt er zwar die Blockade des Gaza-Streifens, wendet sich gleichzeitig aber gegen die Siedlungspolitik beziehungsweise fordert eine friedliche Ko-Existenz beider Völker. Und weil er Verwandtschaft in Tel Aviv hat und dort jedes Jahr Weihnachten verbringt, wünscht er sich nichts sehnlicher als einen Auftritt im heiligen Land. „Unsere Platten sind zwar dort erhältlich, aber Konzerte zu geben ist bislang nicht drin. Ich meine, wir sind ja nicht Metallica, die sich das problemlos leisten können. Und die immer meine ganzen Cousins und Cousinen auf die Gästeliste setzen, wofür ich den Jungs extrem dankbar bin. Gleichzeitig würden wir aber nie bei einem Festival wie Dubai Desert Rock spielen, weil die Leute dort etwas gegen die israelischen Stempel in meinem Pass haben. Was einfach unglaublich dumm ist.“ Es folgt ein verbaler Rundumschlag gegen die arabische Liga, Barack Obama, BP sowie Gott und die Welt. Wie gesagt: Der etwas andere Metal-Frontmann…

 

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