Du selbst hattest harte Zeiten zu durchstehen, hattest lange mit Drogen zu kämpfen, warst im Gefängnis. Aber du hast all das überstanden. Bist du heute ein glücklicher Mann?
Ja, ich bin ein glücklicher Kerl. Mein Leben ist gut, meiner Familie geht’s gut, ich habe drei echt gute Platten hintereinander gemacht, ich fühle mich großartig.
Woran liegt es, dass du heute künstlerisch so produktiv bist wie selten zuvor?
Dazu waren ein, zwei Dinge nötig, glaube ich. Zunächst war es gut, aus Crosby, Stills & Nash raus zu kommen. Ich war dort einfach nicht mehr glücklich, wir mochten uns gegenseitig nicht, es ging eigentlich nur noch darum, die Jukebox anzuwerfen und die Hits zu spielen. Es machte keinen Spaß mehr und es war ganz sicher kein Umfeld, in das ich meine neuen Songs hineingetragen hätte. Dort wegzukommen war, wie frische Luft zu atmen. Außerdem hatte ich das große Glück, die richtigen Leute zu finden, mit denen ich arbeiten konnte: Michael League, meinen Sohn, Becca. Ich liebe es, mit ihnen zu schreiben.
Gibt es Dinge aus deiner Vergangenheit, die du gerne ungeschehen machen würdest?
Es gibt einiges, das ich heute anders machen würde, ja. Ich würde ganz sicher keine harten Drogen mehr nehmen, das war komplette Zeitverschwendung.
Lebst du heute gesund, trainierst du, um dich fit zu halten?
Ein bisschen, ja. Aber ich bin 76, ich laufe keinen Marathon mehr.
Dafür bist du auf Twitter sehr aktiv. Was macht den Spaß daran aus?
Ich mag es, mich mit den Leuten dort zu unterhalten. Kommunikation ist eine positive Sache.
Andererseits wäre Trump ohne Twitter heute vielleicht nicht Präsident, oder?
Mag sein, aber ich glaube trotzdem nicht, dass man es allein auf das Medium schieben kann. Viele Leute haben Trump gewählt, weil sie frustriert waren, weil sie eine Granate werfen und alles verändern wollten. Aber leider ist er nicht der richtige Mann dafür, sondern nur ein Idiot.
Einmal singst du auf SKY TRAILS von „music to balance cold dark math with“. Was bedeutet das?
„Cold dark math“ heißt einfach, auf die Realität des Lebens zu schauen. Musik hat zweifellos eine erhebende Kraft in sich. Wie der Krieg die Menschheit nach unten zieht und das Schlimmste in uns zum Vorschein bringt, so geht Musik in die entgegengesetzte Richtung. Sie hebt dich empor und macht die Dinge besser.