Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker taten sich zusammen und verpassten dem Blues einen Turboboost.
Cream waren die erste „Supergroup“ der Welt und existierten Ende der 60er kaum zwei Jahre lang. In dieser Zeit nahmen sie nur zwei Studioalben auf, FRESH CREAM (1966) und DISRAELI GEARS (1967). Damit positionierten sie sich jedoch als Pioniere der Fusion aus Blues und Rock, die über das folgende Jahrzehnt eine ganze Generation von Musikern und den Verlauf der Rockgeschichte beeinflussen sollten.
Bevor Schlagzeuger Ginger Baker, Bassist Jack Bruce und Gitarrist Eric Clapton 1966 Cream gründeten, hielt sich die britische Popmusik strikt an das StropheRefrain-Format und Soli beschränkten sich im Wesentlichen darauf, einfach die Melodie zu wiederholen. Cream warfen all das über den Haufen. Sie schnappten sich zum Beispiel das Zwei-Noten-Riff von Willie Dixons ›Spoonful‹ und bliesen es von zweieinhalb auf sechseinhalb Minuten auf – und das war nur die Studiofassung. Sie drehten es zudem mächtig auf und improvisierten mit reichlich virtuosem Spiel um es herum. Das war an sich zwar keine neue Idee, doch bis dato war sie größtenteils dem Jazz vorbehalten gewesen – einem Genre, das Mitte der 60er, wie Frank Zappa in einem berühmten Zitat befand, „nicht tot war, nur komisch roch“.
Die Dynamik von Cream basierte auf Bakers und Bruces Wurzeln im Jazz sowie Claptons Blues-Herkunft. Clapton verfügte nicht über das musikalische Wissen und die Technik von Baker und Bruce, doch er besaß ein gottgegebenes Talent, mit dem die Band ihren vollmundigen Namen rechtfertigen konnte. „Ich hatte all diese großen Ideen darüber, was wir meiner Meinung nach erreichen konnten“, erklärte Jack Bruce. „Es ging darum, den Blues neu zu definieren, wenn man so will. Es klingt anmaßend, wenn man das so sagt. Ich fand jedoch, dass diese Band die Mittel hatte, eine neue Art von Sprache zu erschaffen.“
Die Chemie des Trios auf der Bühne war überwältigend. „Es war, als hätte etwas anderes die Kontrolle übernommen“, sagte Baker. „Man ist sich gar nicht bewusst, dass man spielt. Man hört sich diesen fantastischen Klang an, von dem man ein Teil ist, und der eigene Teil … passiert einfach. Das war ein Geschenk, und wir hatten es im Überfluss.“ Clapton brachte es knapper auf den Punkt: Er nannte es „Blues, alt und modern“. Wichtiger war allerdings, dass Cream bewiesen, dass es ein Publikum für ihre Musik gab. Ihr Debüt FRESH CREAM erschien Ende 1966, erreichte in Großbritannien die Top 10 und hielt sich dort vier Monate lang in den Charts. Innerhalb eines Jahres sollten gleichsam elektrisierte Bluesbands wie Ten Years After, Peter Green’s Fleetwood Mac, die Jeff Beck Group und Chicken Shack die
Ernte einfahren.
Doch Cream konnten nicht durchhalten, das unablässige Touren in den USA brach ihnen das Genick. Wochen auf Reisen durch Amerika sorgten für zu viel Zündstoff im fragilen, leicht entflammbaren Verhältnis zwischen Baker und Bruce. Ihre Konzerte waren praktisch über ihre gesamte Laufbahn rammelvoll, und ihre Platten erreichten in den USA beeindruckende Verkaufszahlen. Mehr als fünf Jahrzehnte später sind diese frustrierend wenigen Alben ihr Vermächtnis – und stehen für das, was ihnen damals gar nicht bewusst war. „Ich denke, wir waren eine der frühen HeavyMetal-Bands, ohne es zu wissen“, hat Eric Clapton mal gesagt. „Nach unserer Auflösung füllten Led Zeppelin diese Lücke.“ (Aus CLASSIC ROCK #91)
Killer-Track: ›Crossroads‹
Texte in dieser Serie: Marcel Anders, Geoff Barton, Max Bell, Mark Blake, Joe Bosso, Jamie Dickson, Paul Elliott, Hugh Fielder, Polly Glass, Siân Llewellyn, Joel McIver, Ed Mitchell, Tony Russell, Johnny Sharp, Mick Wall, Henry Yates
Cream waren die ersten die überlange Improvisationen ihrer Songs spielten. Das war ein Novum in der damaligen von
und deren begrenzten Laufzeit geprägten Zeit.
Dazu kam die musikalische Genialität der Song-Strukturen die maßgeblich von Jack Bruce genialen kompositorischen Fähigkeiten geprägt waren.
Für mich sind Cream die musikalischen Wegbereiter für die nachfolgenden Zeit-Epochen in der Blues-Rock-Ära.
Meiner Meinung nach Prägend für Generationen von Musikern und Bands. Ohne Cream wären Led Zeppelin und all die anderen Blues-Rock-Formationen vermutlich nie entstanden.
Die Blaupause für Blues-Rock wurde von Cream maßgeblich geschaffen. Ähnliche musikalische Genialität erreichten meiner Meinung nach Led Zeppelin. Danach wurde diese Genialität durch den aufkommenden Main-Stream in der Blues-Rock-Musik ersetzt, wurden schamlos Teile oder ganze Song-Strukturen kopiert.
Cream coverten auch Songs die allerdings musikalisch neu aufbereitet wurden und damit keine Kopien waren sondern Neu-Interpretationen von genialen Songs anderer Komponisten die damit zu späterem musikalischen und vielleicht auch materiellem Ruhm kamen.
Das ist für mich die einzige legitime Art Musik die fremdem geistigen Ursprungs sind zu interpretieren.
Alles andere an musikalischer Interpretation ist meiner Meinung nach der Versuch einer eins zu eins Kopie des Originals. Schlechte musikalische Plagiate sind leider zur Regel geworden wie die Klang verschlechternden Maßnahmen der heutigen Musikproduktionen bis zum Endprodukt dass Daten reduziert und komprimiert dem geneigten Konsumenten in die Gehörgänge geblasen wird.
Daher schätze ich mich glücklich immer noch auf meine gut gepflegten und erhaltenen LP-Erst-Veröffentlichungen /Pressungen zurück greifen zu können um diese geniale Musik mittels meiner HIFI-Stereo-Anlage zu genießen oder per HighRes Daten von meinem NAS-System via DAC über selbige Anlage zu gehör zu bringen.
Von Cream gibt es das erste Album als HighRes – 24/192 – Material.