Von der Vergänglichkeit aller Dinge.
„No music, no life“, so lautete der Werbeslogan der US-Tonträgerkette Tower Records, die sich zwischen 1960 und 2006 zu einem der größten und weltweit umsatzstärksten Einzelhandelsringe entwickelte. Musik mag unsterblich sein, Plattengeschäfte sind es leider nicht, wie Regisseur Colin Hanks in seiner eineinhalbstündigen Dokumentation über den Aufstieg und Fall eines für die gesamte Entwicklung des Musikmarktes impulsgebenden Unternehmens aufzeigt. In der Geschichte der Kult-Company spiegelt sich der ganze Glamour, aber auch das Drama der typischen amerikanischen Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär wider; im Falle von Tower-Records-Gründer Russell Solomon besser gesagt vom rebellischen Drogistensohn zum einflussreichen Musikvisionär. Angefangen bei ersten geschäftlichen Gehversuchen mit dem väterlichen Drugstore im kalifornischen Sacramento, in dem ab Ende der 50er Jahre die ersten gebrauchten Jukebox-Singles verkauft wurden, über die ersten eigenen Plattenläden in Los Angeles und New York, und schließlich die weltweite Expansion zu einem milliardenschweren CD-Imperium mit 200 Geschäften in 30 Ländern auf fünf Kontinenten, bis hin zur unrühmlichen Liquidation aller US-Stores wird der Werdegang einer zumindest teilweise zum Scheitern verurteilten globalen Marke nachgezeichnet. Neben reichlich Archivmaterial aus allen Epochen sind auch ehemalige Gründungsmitarbeiter und berühmte Stammkunden wie Elton John, Dave Grohl oder Bruce Springsteen zu sehen, die die besondere Philosophie und Magie von Tower Records erläutern.
All Things Must Pass – The Rise And Fall Of Tower Records
UNIVERSAL PICTURES
7/10