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Interview: Wird Phil Collins immer noch von allen gehasst?

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Interview: Wird Phil Collins immer noch von allen gehasst?

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Man kennt ihn ja. Den Prog-Verräter im glänzenden Anzug. Den Mann, der Led Zeppelin ruiniert hat. Dessen Frau mit dem Inneneinrichter durchbrannte. Das ist alles wahr. Aber es ist viel mehr dran an dem Gentleman, der fast bei The Who einstieg, Selbstmordgedanken hatte und, ehrlich gesagt, ein gründlich missverstandener Typ ist.

Text: Mark Ellen

In den oberen Stockwerken der Abbey Road Studios verstopfen vorsintflutliche Tonbandgeräte die Flure. Es sind die klobigen alten Maschinen mit großen Metallspulen, die damals bei seinen ersten Aufnahmen zum Einsatz kamen. 1969, mit 18, war er in einer Rockband mit ausgetüftelten Songs über die Mondlandung. Ein Jahr später war er in einem Raum in genau diesem Gebäude und spielte auf einem Album von George Harrison.

Phil Collins hat früh angefangen und ganz schön viel in sein Leben gepackt. Schon mit 20 wurde er zum Genesis-Schlagzeuger mit den Jeans-Latzhosen. Seine Zeit bei ihnen beendete er als Sänger mit Satin-Sakko. Danach veröffentlichte er die acht Soloalben, die nun in erweiterten und remasterten Fassungen in dem Reissue-Projekt TAKE A LOOK AT ME NOW wieder erscheinen. Nebenbei verdingte er sich noch als Produzent, u.a. für John Martyn, die Four Tops, Adam Ant und Tears For Fears.

Im Lauf seiner Karriere hat er jeden nur erdenklichen Sturm überstanden. In einem Moment wurde er als Held des atmosphärischen Pop-Soul gefeiert, im nächsten als Schnulzen­troubadour verrissen. Sein Live-Aid-Auftritt auf zwei Kontinenten goss zusätzlich Öl ins Feuer der Kritik. Doch alles verläuft zyklisch, und in jüngster Zeit gibt es eine ganze Reihe von US-Rock- und R&B-Stars, die genau diese Platten samplen und in den Himmel loben, die vor 30 Jahren als überproduziert und uncool galten.

Heute sitzt Phil Collins in einem kleinen Nebenzimmer, in dem sich nichts außer zwei Stühlen, einem kleinen Tisch, ihm und seiner Dose Red Bull befindet. Er hat die dicksten, muskulösesten Arme, die man sich vorstellen kann, und zwei Emotionsstufen: Wenn wir über Musik sprechen und die Menschen, mit denen er zusammengearbeitet hat, leuchtet er auf wie ein Flipperautomat – „daran habe ich schon seit Jahren nicht mehr gedacht!“.

Wenn es aber um die Kritikerhäme oder die traurigen Ereignisse aus seinem Privatleben der letzten Zeit geht (ein freudiges Update: Wochen nach diesem Interview haben Phil und seine dritte Frau sich wieder versöhnt!), scheint er zu schrumpfen und wirkt so niedergeschlagen und besorgt, als sei er ein komplett anderer Mensch. Drücken will er sich aber vor nichts: „Du fragst“, sagt er und hebt seinen Red Bull, „und ich werde antworten“.

Ich weiß noch alles über ein Genesis-Konzert, das ich am 29. Mai 1972 in Farnborough besuchte, inklusive einer grandiosen Version von ›The Return Of The Giant Hogweed‹. Kannst du dich noch an irgendetwas davon erinnern?
Ja, das waren tolle Zeiten. Wir haben oft in Farnborough gespielt, das Publikum war immer freundlich, weil ein paar von uns aus dieser Ge­­gend stammten. Zwei Tage darauf traten wir beim Great Western Festival in Lincoln auf. Ich traf damals den Promoter Stanley Baker irgendwo am Embankment in London. Er hatte ein tolles Penthouse mit Blick auf den Fluss und hatte in „Zulu“ an der Seite von Michael Caine gespielt. Das war ein RICHTIGER Star.

Wie kam es zu deinem Auftritt im Beatles-Film „A Hard Day’s Night“?
Na ja, ich war in dem Film, aber auch wieder nicht. [Der Produzent] Walter Shenson bat mich, für das 30. Jubiläum 1994 als Sprecher für ein Making Of auf der DVD zu fungieren. Und ich sagte zu ihm: „Ich war in dem Film zu sehen, aber sie haben mich rausgeschnitten“. Dann gab er mir die Outtakes der Konzertszene am Ende, ich bin Bild für Bild durchgegangen und habe mich gefunden! Auf der DVD kreise ich mich auf dem Bildschirm ein. Ich war 13. Bei „I’ve Got A Horse“, einem Film von Billy Fury, war das ähnlich. Die Small Faces sind darin zu sehen, aber ich wurde wieder rausgeschnitten. Ebenso wie aus „Chitty Chitty Bang Bang“. Da scheint es ein Muster zu geben. Aber später drehte ich dann „Buster“ und spielte Onkel Ernie in „Tommy“. Das liebte ich, obwohl es politisch nicht sehr korrekt war, einen Pädophilen darzustellen. Aber es war toll, weil es mich mit The Who zusammenbrachte. Ich hatte mit Townshend kurz nach Keith Moons Tod zusammengearbeitet und fragte ihn: „Hast du schon einen Schlagzeuger? Das würde ich nämlich liebend gerne tun. Ich werde bei Genesis aussteigen“. Pete antwortete: „Fuck, wir haben gerade Kenney Jones gefragt“. Was die meisten Leute nicht wissen, ist dass Kenney Jones einsprang, wenn Keith zu lädiert war. Er war viel zu höflich für The Who, aber ich hätte den Job gut gemacht. Ich wäre bei ihnen eingestiegen.

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2 Kommentare

  1. Hat der Autor ein persönliches Problem?
    Ich kann ihm nur ärztliche Hilfe empfehlen.
    Phil Collins war eine der großen musikalischen Gestalten der 80er Jahre.
    Wer hat ihn jemals angegriffen?
    Möchtegernmusiker, Gescheiterte, Versager, die dazu verurteilt waren, darüber zu schreiben, was sie selber gerne gewesen wären. Amüsant!

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