Mehr als zehn Jahre haben Fozzy nun schon auf dem musikalischen Buckel. Das Ergebnis: große Tourneen rund um den Globus, eine immer größer werdende Fanbasis und das mittlerweile fünfte Album SIN AND BONES. Sänger Chris Jericho hat einige lustige Geschichten für CLASSIC ROCK ausgepackt.
„Zwei Herzen wohnen, ach, in meiner Brust“ – dieses Zitat aus Goethes „Faust“ könnte im übertragenen Sinne auch von Chris Jericho stammen. Denn der große blonde Hüne hat zwei große Leidenschaften: seine Rock-Band Fozzy und professionelles Wrestling. Bevor der 41-Jährige seine Leidenschaft für Musik entdeckte, zog es ihn erst einmal in den Ring. Während seiner Schulzeit in Kanada trat er mit 19 in die sogenannte „Hart Brothers School Of Wrestling“ ein und hatte kurz darauf schon seinen ersten halb-professionellen Kampf. Schnell wurde aus Christopher Keith Irvine (so sein bürgerlicher Name) Chris Jericho.
1999 kam dann eine weitere Leidenschaft hinzu: die Musik. Nach einer Wrestling Show in San Antonio traf er auf Rich Ward, der neben seinen Aktivitäten als Gitarrist der Rap Metal-Kombo Stuck Mojo eine Coverband namens Fozzy Osbourne ( in Anlehnung an den Madman natürlich) auf die Beine stellte. Chris wurde zu den Proben eingeladen und war schnell fester Bestandteil der Band, die sich bald einfach nur noch Fozzy nannte. Im Jahr 2000 erschien ihr selbstbetiteltes Debüt und jetzt, 13 Jahre später, präsentieren sie schon ihren fünften Langspieler SIN AND BONES.
Im Grunde hat sich in diesen Jahren bei der Band jedoch nicht viel verändert, meint Jericho. „Unsere musikalischen Ansichten beziehungsweise Vorlieben sind immer noch die selben“, erzählt der Blonde mit den breiten Schultern fröhlich. „Wir machen immer noch eine Mischung aus Pantera mit einem guten Schuss Iron Maiden und einer deftigen Prise Journey! Wir haben die unterschiedlichsten Vorlieben wie Metallica oder AC/DC. Meine Lieblingsband sind die Beatles, wieder eine ganz andere Richtung. Das wichtigste ist für uns die Melodie. Wenn die passt, dann setzen wir uns keine Grenzen.“ Und so sieht das auch auf SIN AND BONES aus: es rockt und eine Ohrwurmmelodie reiht sich an die nächste.
Spaß haben Fozzy an ihrer Musik und am Leben auf Tour, wo hin und wieder auch gerne mal ein paar lustige Sachen passieren. „Oh ja, da gibt es so einige“, lacht Chris schallend. „Ich kann mich an ein Konzert erinnern, bei dem zwei hübsche Damen in der ersten Reihe standen und mich anlächelten. Dabei starrten sie immer wieder auf meinen Schritt. Ich habe dann stolz zurück gelächelt – typisch Mann eben – bis ich zufällig nach unten schaute und bemerkte, dass mein Hosenstall offen stand und meine Unterhose nach draußen hing… Und was lernen wir daraus? Das ist der Grund, warum David Lee Roth immer Spandex trägt – da gibt es nämlich keinen Reißverschluss.“
Nach einem lauten Lachanfall, zieht er noch eine Story aus dem Ärmel: „Als ich eines Abend nach einem Konzert aus meiner Garderobe kam, war das Gebäude völlig dunkel und niemand war mehr zu sehen. Ich ging also zur Tür und wollte sie öffnen, bis ich bemerkte, dass sie die Absperrgitter schon runtergelassen hatten. Man hatte mich also völlig vergessen. Ich habe dann mein Handy als Taschenlampe benutzt und einen Ausgang gesucht. Irgendwie habe ich dabei aber den Alarm ausgelöst. Ich rief völlig verschreckt meinen Tourmanager an, damit er mich abholt. Doch die Polizei war schneller und rannte mit erhobenen Schlagstöcken auf mich zu. Sie hätten mich beinahe verhaftet. Dazu kann ich nur sagen: Danke Cleveland!“ Mit SIN AND BONES werden sie sicher noch einige lustige Dinge erleben.