Am 1. August 1981 wurde der Schalter umgelegt und die Revolution nahm ihren Lauf. „Ladies and gentlemen“, ertönte eine tiefe männliche Stimme, „Rock’n’Roll“ …
Das war der Moment, in dem ein brandneuer Kanal namens MTV – für „Music Television“ – in New Jersey auf Sendung ging. Seine Mission war leicht beschrieben: das visuelle Äquivalent eines Radioprogramms zu bieten, mit Videos statt Singles und VJs – Video Jockeys – statt DJs. Der allererste Clip, der je auf dem Sender ausgestrahlt wurde, war voller Ironie und verkündete die Absicht ohne Umschweife: ›Video Killed The Radio Star‹ von dem britischen New-Wave-Nerd-Duo The Buggles. Es war der Startschuss für die Goldene Ära des Musikvideos.
Als Aerosmith mit ihrer 1989er Single ›Janie’s Got A Gun‹ plötzlich ernste Töne anschlugen, beschlossen sie, einen gebührend ernsthaften Regisseur für das Video dazu zu engagieren – den zukünftigen Hollywood-Überflieger David Fincher („Sieben“, „Fight Club“).
Der verwandelte Steven Tylers Geschichte von häuslicher sexueller Gewalt und Rache in einen kunstvoll gefilmten Mordkrimi,
der so teuer wie jeder Blockbuster für die große Leinwand aussah, inklusive eines riesigen leeren Hauses, Detektiven mit Hüten und einer Farbpalette, die das Gute und Böse in den Menschen repräsentieren sollte. Mit ›Love In An Elevator‹ hatte das definitiv nichts zu tun. Bonus-Fakt: Der Vater und Übeltäter wurde von Nigel Guest gespielt, dem Bruder von Christopher „Nigel Tufnel“ Guest von „Spinal Tap“. (Aus CLASSIC ROCK #109)
In der kommenden Ausgabe von CLASSIC ROCK blicken wir auf die Zeit in der Karriere von Aerosmith, als ihr Label sie nach einem eher mittelmäßigen Debüt fallen lassen wollte.Doch wie Joe Perry uns in unserer Titelstory erzählte, ließen sie sich nicht unterkriegen, träumten weiter ihren Traum, akzeptierten einpaar harte Auflagen und nahmen ihr zweites Album auf, das ihnen schließlich Flügel verlieh: GET YOUR WINGS.