Trotz statt Trauer
Los geht’s mit ›The Vow‹ und Shannons Vorfreude auf das Ehegelöbnis ihres künftigen Mannes. Gehört hat sie es nie. Joe Haener, ein in der Bay-Area-Szene gut bekannter Schlagzeuger, starb im Sommer 2022 nach einem Autounfall. Von daher ist es logisch, dass es auf dem siebten Album der Band aus Oakland um Schmerz und Verarbeitung geht. Musikalisch kleidet die Gruppe das in einen Sound, der für sie typisch ist: wild wie Garagenrock und süß wie eine Girlgroup. Für die Aufnahmen reiste man erneut nach Nashville, zu Produzent und Label-Eigner Dan Auerbach. Trotzdem ist das Resultat nicht genau dasselbe, es gibt genügend Nuancen. ›UFO‹ ist wegen der psychedelischen Orgel etwas unheimlich. Der Motown-Rhythmus sorgt in ›Bean Field‹ für Feierlichkeit. Die akustische, kosmisch verzierte Ballade ›In The Grass‹ hat Gitarrist Cody Blanchard geschrieben. „Life is unfair, yet beautiful / I can see it now“, singt Shannon zum Schluss. Gegen Krisen helfen Zuversicht und aufregende Musik – da ist man voll bei ihr.
8 von 10 Punkten
Shannon And The Clams
THE MOON IS IN THE WRONG PLACE
EASY EYE SOUND/CONCORD/UNIVERSAL