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77`

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’77 spielen in der ersten Riege junger AC/DC-Erben. Auf ihrem dritten, programmatisch betitelten Album MAXIMUM ROCK’N’ROLL verteilt die spanische Band um Sänger/Rhythmusgitarrist Armand und Leadgitarrist LG Valeta klassischen Hard-Rock-Spaß mit ernsten Untertönen.

Text: Dominik Winter

Nach 21ST CENTURY ROCK (2010) und HIGH DECIBELS (2011) legt ihr mit MAXIMUM ROCK’N’ROLL euer bislang abwechslungsreichstes Album vor. Neben obligatorischen Einflüssen von AC/DC und Rose Tattoo klingen immer wieder auch andere Rock-Größen durch: ›Down And Dirty‹ erinnert an D-A-D, das Titelstück an Chuck Berrys ›Teenage Wedding‹. Zufall oder bewusster Tribut?
Beim Komponieren hatte ich keine bestimmten Vorbilder im Kopf. Ich wollte bloß Rock’n’Roll-Songs schreiben. Und wenn ich sage Rock’n’Roll, meine ich Rock’n’Roll im engen Sinne: alt, klassisch, simpel, wunderschön. Dass ›Maximum Rock’n’Roll‹ phasenweise nach Chuck Berry oder anderen Classic-Rock-Künstlern klingt, kann also durchaus hinkommen. Das Stück ist eine Stellungnahme. Weißt du, wir mussten uns schon so oft Fragen anhören, warum wir an dieser Musik festhalten. Die Antwort ist ganz einfach: Wir lieben Rock’n’Roll und geben einen feuchten Kehricht, ob das jemandem passt oder nicht. Wir werden so lange wie nur möglich weiterrocken, weil wir teuflischen Spaß dabei haben. Schließlich leben wir in einer freien Welt. „Wenn es nicht neu oder innovativ ist, ist es schlecht“ diese Denkweise halte ich für absoluten Scheißdreck. Lasst uns doch schlichtweg nur danach urteilen, ob ein Song oder eine Band etwas taugt. Andernfalls verpassen wir viel gutes Zeug.

Eine ähnliche Botschaft verbreitet auch das bluesige ›Take Me Or Leave Me‹.
Richtig. Ich schrieb meine Gedanken und Gefühle in einem Rutsch herunter, ohne im Nachhinein ein einziges Wort zu verändern. ›Take Me Or Leave Me‹ gilt in erster Linie als Statement für das, was wir sind und was wir tun. Ich habe Leute satt, die uns fragen, warum wir unsere Haare so und so tragen, diese Hosen anhaben und alte, viel zu laute Verstärker benutzen. Ein guter Weg zu ein wenig Seelenfrieden besteht darin, solchen Menschen zu entgegnen: „So bin ich nun ein- mal. Akzeptiert es oder verzieht euch.“

Wenngleich du nicht ausschließlich genretypische „Wein, Weib und Gesang“-Inhalte verarbeitest, steht der Spaß auf MAXI- MUM ROCK’N’ROLL erwartungsgemäß an oberster Stelle. Präsentierst du dich in Stücken wie ›Don’t You Scream‹ oder ›Stay Away From Water‹ bewusst von deiner ironischsten Seite?
Ich schreibe gerne über persönliche Erfahrungen und Gedanken. Meiner Meinung nach ist MAXIMUM ROCK’N’ROLL unser bisher ehrlichstes Album. Aber es stimmt: Dieses Mal versuchte ich, mich den Themen weniger ernst, sondern von einer etwas amüsanteren Art als zuvor zu nähern. Denn letzten Endes geht es im Rock’n’Roll doch vor allem darum, eine gute Zeit zu haben. ›Don’t You Scream‹ erzählt beispielsweise die wahre Geschichte des Zusammenlebens mit einem lausigen Mitbewohner nach. ›Stay Away From Water‹ basiert auf einer Reihe von Scherzen, die wir uns mit unserem Schweizer Konzertveranstalter hin und herspielten. Entgegen des Titels bin ich überhaupt kein Komatrinker. Doch wir alle ziehen einen guten spanischen Wein langweiligem, geschmacklosem Wasser vor. Zu meinen Lieblingen gehört der Bonus-Track ›Turn It Off‹. Er widmet sich nämlich einem Thema, das uns alle mächtig aufregt: Heutzutage bist du überall umgeben von Smartphones und iPads. Wir sind es leid, Konzerte zu besuchen, deren erste Zuschauerreihen mit ihren riesigen Bildschirmen permanent fotografieren, die Sicht blockieren, Facebook-Seiten kontrollieren oder Wetterberichte abrufen. Was zur Hölle ist mit solchen Leuten los? Gebt der virtuellen Welt hin und wieder eine Pause und genießt eine reale Show!

Diese Aufforderung kannst du bei euren eigenen Auftritten ab sofort selbst am Mikrofon verbreiten. Schließlich trittst du im MAXIMUM ROCK’N’ROLL-Song ›You Bore Me‹ erstmals auf einer ’77-Studioaufnahme als Sänger in Erscheinung. Wie kam es dazu?
In der Vorbereitungsphase eines neuen Albums spiele ich immer Demos ein. Um den anderen Musikern und unseren Produzenten eine bessere Vorstellung von den Phrasierungen und Melodien zu vermitteln, nehme ich dabei stets auch Gesangsspuren auf. Dieses Vorgehen erspart eine Menge Zeit für Erklärungen. Nach dem Anhören der Demos riet Produzent Nicke Andersson mir, ich solle auf einigen MAXIMUM ROCK’N’ROLL-Nummern mitsingen. Doch um ehrlich zu sein: Mein Bruder Armand ist ein weitaus besserer Sänger. Seine Stimme passt perfekt zu unseren Liedern. Dementsprechend hielt ich Nickes Idee für keine besonders gute. Er und die Jungs drängten mich aber weiter, also sang ich zumindest ›You Bore Me‹ ein. Im Nachhin- ein betrachten wir die Entscheidung alle als richtig. Sie half, den Klang und die Vielfalt des Albums nochmals zu erweitern. Ob es eines Tages eine Wiederholung geben wird, weiß ich allerdings noch nicht.

Apropos ›You Bore Me‹: Seit eurer Gründung im Jahr 2005 müsst ihr euch bis zum Erbrechen Vergleiche mit AC/DCs Bon-Scott-Ära gefallen lassen. Dies wird sich mit dem Erscheinen von MAXIMUM ROCK’N’ROLL keinesfalls ändern. Betrachtet ihr diesen Umstand als Fluch oder Segen?
Wir können unsere große Leidenschaft nicht verbergen. Vielmehr haben wir sogar oft betont, dass ’77 nur durch Bon Scott und AC/DC ins Leben fanden. Bons AC/DC-Alben veränderten unsere Leben massiv und sind für uns die besten der Hard-Rock-Geschichte überhaupt. Es nervt, immer wieder betonen zu müssen, wir seien weder eine Tribute noch eine Cover-Band. Wir wollen einfach Bons Geist am Leben erhalten und ihm mit der Musik, die wir gerne spielen und in der wir am besten sind, die Ehre erweisen. Ich fühle mich also sehr geschmeichelt, wenn Leute uns erzählen, eine unserer Platten gefalle ihnen genauso gut wie eine von AC/DCs Scott-Phase. Andererseits beurteilen uns viele Menschen negativ, weil wir das Rad nicht neu erfinden. Doch sie können noch so verkrampft nach einem neuen Musikstil suchen ’77 stehen von jeher für so laut wie möglich gespielten MAXIMUM ROCK’N’ROLL und werden dies auch immer tun. Manche ’77-Kritiken der Vergangenheit konnten wir nicht einmal bis zum Ende lesen, da wir aufgrund unserer AC/DC-Nähe und unserer spanischen Herkunft zu persönlich angegriffen wurden. Rezensenten, die statt unserer Musik ausschließlich uns als Personen kritisieren, können uns am Arsch lecken.

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