Südamerikaner, stilecht australisch.
Vor zwei Jahren lieferten die Argentinier 42 Decibel mit HARD ROCK’N’ROLL einen klassischen Arschtreter-Einstand ab, der Vergleiche mit den ganz frühen AC/DC evozierte. Mit einer deutlich bluesigen Note und einem Schreihals, der mehr an den seligen Bon Scott erinnerte als Brian Johnson und Co., ging man auf Stimmenfang. Bei Fans des australischen Bar Boogies kam das Debüt gut an, dennoch blieben 42 Decibel ein Geheimtipp. Zwei Jahre später liefern die Südamerikaner nach: ROLLING IN TOWN hält die zuvor erwähnten Aspekte weiterhin parat, insgesamt hat sich das Songwriting aber enorm verbessert. Die Songs sind fließender, die Riffs drücken stärker und das Ganze wirkt deutlich kraftvoller als beim Vorgänger. Auffällig ist eine deutliche Hinwendung zum Rose-Tattoo-Sound, zum einen, was die Slide-Gitarre und die schnellere Spielweise betrifft, zum anderen aber auch gesanglich. Die Parallelen zu Rose Tattoos letztem Werk BLOOD BROTHERS sind bei einigen Songs kaum zu überhören, ›Rude And Fast‹, ›Burning Down The Road‹ und ›Down The Hatch‹ sind die besten Beispiele. Die zuvor erwähnte, bluesige Nähe zu AC/DC ist bei weiteren Stücken spürbar. Interessant ist auch der Rauswerfer ›Smooth Talker‹, eine fantastische Stehbluesnummer mit geilem Groove. ROLLING IN TOWN ist ein großartiges Album australischer Prägung und bringt die Argentinier einen gewaltigen Schritt nach vorne.