Pubrock, Bier und verschwitzte T-Shirts.
Irgendwann Mitte der 1970er Jahre kippte die Pubrock-Szene in Nord-London. Die Kultur, die sich dort mischte, wird später Punk heißen. Sie wächst in einem Umfeld, wo Fußballfans von Clubs wie Arsenal und Tottenham verkehren, die mit dem neoliberalen Diktat von Margret Thatcher nicht zu Rande kommen. Es gibt keine Jobs, aber jede Menge Hass und Langeweile auf der Straße. Der Soundtrack der Stunde wird von Bands wie Dr. Feelgood, Eddie & The Hot Rods oder Johnny Moped geprägt. The Casanovas haben die Haltung dieser Bands verinnerlicht – und ganz gepflegt nach Down Under verpflanzt. Hier ist kein übertriebener Glanz vorhanden, der Taktangeber zählt hier eins, zwei, drei und vier laut mit. Das Trio aus Melbourne würzt ihre Rock-Vision mit vielen Oh-hoo-hoo-Chören und Gitarren, die mal nach Ash und mal nach Iggy & the Stooges klingen. Hier eine eingeschüchterte Basslinie, die den ganzen Kitt aus Drums, Gesang und struppigen Gitarren zusammenhält. Alles betont reduziert und schnörkellos, quasi so komponiert, als hätte das Songwriter-Handbuch der Ramones im Studio direkt am Mischpult gelegen. Doch am Schönsten sind sie, wenn sie das Jahr 1976 imitieren, wie in ›Just Because‹. Nur den Pub muss man sich dazu denken. In einer gerechten Welt sollten alle Bürger der globalen Rockstadt diese Platte gut sichtbar um den Hals tragen.