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Jethro Tull: THE ZEALOT GENE

Neues vom Weltaufklärer

Es dauert nur etwa eine halbe Minute bis man beim Opener ›Mrs. Tibbets‹ wieder voll im Thema ist: dieses unnachahmliche Flötenspiel, die charismatische, leicht kauzig klingende Stimme, diese raffinierte Melange aus Folk und Rock, aus englischer Landadel-Attitüde und weltoffen-kritischem Bürgertum, das nie seinen Humor und die bissige Selbstironie verloren hat. So oder ganz ähnlich funktionierten einst nicht nur Kultscheiben wie THICK AS A BRICK (1972) oder SONGS FROM THE WOOD (1977), ebenso wie
viele spätere Veröffentlichungen, so tickt auch die neue Jethro-Tull-Scheibe THE ZEALOT GENE. Und als ob es in Zeiten wie diesen einer besonderen Sensibilität für das bedarf, was uns selbsternannte Autoritäten über das Zusammenleben von Menschen erzählen wollen, legt Tull-Frontmann Ian Anderson noch einen drauf.

Er durchforstet die Bibel, die heiligste aller Schriften, nach vermeintlichen Widersprüchen, Ungereimtheiten, und mehr noch, er zweifelt die moralische Integrität einiger Verse und Kapitel an, hinterfragt sie und stellt sie auf den Prüfstand. Weshalb Anderson dies tut? Diese Frage bedarf einer genaueren Überprüfung, hat aber sicherlich nur wenig mit Blasphemie oder Ketzerei zu tun. Denn Anderson ist und bleibt jener Freigeist, musikalisch wie inhaltlich, der seine Meinung offen zur Diskussion stellt, anstatt sie als bare Münze auszugeben. Obendrein verharrt die Musik auf THE ZEALOT GENE nicht im Gestern und zitiert auch nicht nur die eigene Historie der britischen Band. Eindrucksvoll: Der 74-Jährige Anderson deklariert für sich abermals die Freiheit, Ecksteine der Menschheitsgeschichte
umzudrehen, sich eine eigene Meinung zu leisten und diese in allerbesten Tull-Folkrock-Songs kund- zutun.

8 von 10 Punkten

Jethro Tull, THE ZEALOT GENE, INSIDE OUT/SONY

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1 Kommentar

  1. Muss mich korrigieren in meiner Meinungsäußerung bezüglich Mr. Anderson und der aktuellen Jethro Tull – Formation. Die aktuelle Scheibe ist klasse. Back to the Roots.

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