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High South: Da waren’s nur noch zwei

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High South: Da waren’s nur noch zwei

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Pünktlich zum zehnjährigen Band-Jubiläum veröffentlichen High South ihr fünftes Album FEEL THIS GOOD. Obwohl sich die Rahmenbedingungen sehr verändert haben, bleibt der Act weiterhin solide auf Retro-Kurs. Wir gingen auf Tuchfühlung.

Ihr habt als Quartett begonnen, in Trio-Formation weitergemacht – jetzt seid ihr nur noch zu zweit. Der nächste logische Schritt ist, dass ihr zwei Solo-Karrieren einschlagt: Der eine kann sich ja „High“ und der andere „South“ nennen …

Jamey Garner: Haha, das ist wirklich lustig. Ich liebe es. Aber du liegst mit deiner Prognose völlig falsch: Nächstes Jahr sind wir zu sechst (lautes Lachen von beiden).

Aber mal ernst nachgefragt: Vermisst ihr nicht das frühere Bandgefühl? Wird es nicht manchmal etwas einsam?

Jamey Garner: Also einsam … das würde ich so nicht sagen. Wenn man in einer Gruppe ist, hat man eine sehr enge Beziehung zu den Mitmusikern. In vielerlei Hinsicht ist es ähnlich wie in einer romantischen Beziehung, weil man jemanden so gut kennenlernt und so viel Zeit mit ihm verbringt. Andererseits: Sieh dir an, wie viele Bands keine zehn Jahre alt werden. Das haben wir, wenngleich auch personell geschrumpft, hinbekommen.

Kevin Campos: Es ist tatsächlich wie in einer Beziehung. So ist das Leben. Menschen wachsen und verändern sich – und sie schlagen vielleicht auch verschiedene Wege ein. Ich bin ja auch nicht mehr derselbe, der ich noch vor zehn Jahren war, als ich einstieg. Es gibt also nicht unbedingt etwas zu

bereuen – aber klar ist auch: Man blickt schon gerne auf die Zeit mit den anderen zurück.

Eine Duo-Besetzung dürfte auch einige Vorteile mit sich bringen, oder?

Jamey Garner: Klar, je weniger Leute bei Entscheidungen mitreden, desto einfacher und schneller kannst du eine Entscheidung auch fällen. Kevin und ich kennen uns einfach sehr gut. Wir haben kürzlich ein Fernsehinterview im „Rockpalast“ gegeben. Als ich das dann später gesehen habe, hat mich das an ein altes Ehepaar erinnert. Das sind Dinge, die können nur passieren, wenn man sich in- und auswendig kennt.

Musikalisch ist das ein Vorteil, oder?

Jamey Garner: Auf alle Fälle! Wir haben die gleiche Vision von High South. Wir wissen, wo wir mal waren, wo wir hinwollen. Das macht sich vor allem beim Songwriting positiv bemerkbar: Da können wir uns die Bälle zuwerfen. Der eine kann mit den Ideen des anderen immer etwas anfangen, wir denken da komplett in die gleiche Richtung.

Euer Trademark-Sound war immer der mehrstimmige Gesang. Zu zweit ist das schwer umzusetzen.

Kevin Campos: Richtig, deshalb haben wir live auch Leute dabei, die das draufhaben. Wir mögen es, wenn ein schöner Akkord durch mehrere Stimmen entsteht.

Hat jeder von euch eine bestimmte Rolle bei High South?

Jamey Garner: Hm, ich weiß nicht. Ich denke, wir teilen beide immer alles. Kevin Campos: Ja, das ist auch so. Wir machen alles im Teamwork. Der eine springt für den anderen ein, wenn es sein muss.

Jamey Garner: Wir respektieren einander, ich liebe Kevin. Ich weiß, das klingt jetzt kitschig, aber ich betrachte ihn als meinen Bruder.

Ihr habt euer neues Album FEEL THIS GOOD in München aufgenommen – und nicht wie die letzten Platten in großen Studios mit den weltbesten Studiomusikern. Ein großer Unterschied?

Jamey Garner: Nein, ehrlich gesagt überhaupt nicht. Es stimmt, als uns Josh Leo produziert hat, nahmen wir in Top-Studios auf und arbeiteten mit Leuten wie Shannon Forrest (u. a. Toto; Anm. d.

Red.) zusammen. Jetzt hat Thomas Simmerl Schlagzeug gespielt – und er ist ebenfalls Weltklasse. Da kann ich keinen Unterschied erkennen. Wir haben die 13, 14 Tracks innerhalb von zwei Tagen aufgenommen. Schneller geht es in Nashville auch nicht.

Musstet ihr den deutschen Session-Musikern eure Musik-Philosophie erklären und ihnen Vorgaben machen, wie die Stücke klingen sollten?

Jamey Garner: Auch das kann ich nur verneinen. Wir sind alle ähnlich alt, sind mit der gleichen Musik aufgewachsen. Wenn wir also sagen, das sollte so oder so klingen, dann wissen die schon genau, wovon wir sprechen. Ich denke, jüngere Musiker verfügen nicht über dieses Vokabular.

Auch FEEL THIS GOOD klingt wieder sehr retro nach dem Westcoast-Pop der 1970er-Jahre. Der Titeltrack erinnert mich beispielsweise an die frühen Doobie Brothers …

Jamey Garner: Danke, das ist ein großes Kompliment. Wir lieben die Doobie Brothers. Und natürlich auch die Eagles, Crosby, Stills, Nash & Young. Das ist genau die Musik, die ich beim Hausputz höre, im Auto oder am Strand – also eigentlich immer.

Dazu passen auch eure Lyrics: Die Lieder sind vollgepackt mit positiver Energie. Woher nehmt ihr diese Zuversicht – wo wir doch in einer verrückten Welt leben?

Kevin Campos: Wir wissen schon auch ganz genau, dass die Welt ein verrückter Ort ist. Aber wir zwei sind Typen, die die meiste Zeit ein Lächeln im Gesicht haben. Wir gehen immer positiv auf Menschen zu. Und wenn wir eine Show spielen, möchten wir, dass das Publikum eine gute Zeit mit uns hat und dass sie mit einem Lächeln die Location verlassen.

Jamey Garner: So ist es! Und weißt du was: Je verrückter die Dinge werden, desto wichtiger ist es, positive Songs zu veröffentlichen – um die Schräglage wieder etwas auszugleichen.

Während Corona war es sicher nicht leicht, zuversichtlich zu bleiben. Habt ihr zwischendrin nicht mal daran gedacht, euch einen regulären Job zu suchen?

Jamey Garner: Doch. Und ich hatte auch einen Job zwischendurch. Was sollte ich machen? Meine Frau ist Ballettlehrerin, sie hat also Unterricht gegeben. Zu Hause herumsitzen kam für mich nicht infrage. Also habe ich in einem Spa an der Rezeption gearbeitet. Nicht gerade sehr Rockstar-mäßig, oder?

Jamey, du lebst in Florida, Kevin, du im österreichischen Graz. Wie lässt sich die Band trotzdem aufrechterhalten?

Jamey Garner: Das funktioniert, man muss nur sorgfältig planen. Mit der neuen Technik schreiben wir über Zoom oder WhatsApp auch gemeinsam an Liedern. Alles kein Ding. Schon bei unserer ersten Platte lebte Kevin in Los Angeles und ich in Dallas, auch da ein paar Flugstunden Distanz.

Kevin Campos: Und zwischendrin haben wir – Jamey und ich – zwei Jahre lang gemeinsam in einer Wohnung in Nashville gelebt. Aber das war auch nicht viel anders, weil wir ja sowieso die ganze Zeit auf Tour sind. Die räumliche Nähe ist also nicht entscheidend.

Kevin, was vermisst du in deinem neuen Leben in Österreich?

Kevin Campos: Nur eines – ordentliches mexikanisches Essen.

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2 Kommentare

  1. HEY KEVIN – alles haben wir an kulinarischen vertretungen in kufstein – türken, griechen, italiener, chinesen, thai küche und sogar wirte mit heimischen gerichten gibts noch, aber leider, leider, keinen mexikaner – sobald sich das ändert, lade ich dich und deine frau zum essen ein – hoffentlich kocht der dann auch gscheit 🙂 – versprochen – lg achim

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