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Guns N’ Roses: Die Zwillingsgeburt von USE YOUR ILLUSION

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Guns N’ Roses: Die Zwillingsgeburt von USE YOUR ILLUSION

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Eklat um Erin

Steven Adler ist ab 11. Juli 1990 offiziell kein Mitglied mehr von Guns N’ Roses. Grund für seinen Rauswurf ist die Tatsache, dass er es nicht schafft, seinen Aufgaben innerhalb der Band nachzukommen. Ein Drummer, der seine Songs nicht einspielen kann, hilft der Gruppe nicht weiter. Die Drogen und der Alkohol haben Adlers steilem Aufstieg auf der Karriereleiter ein jähes Ende bereitet. Doch trotz der offensichtlichen Suchtprobleme hält sich noch Jahre nach dem Split hartnäckig das Gerücht, nicht Steven Adlers Verhalten, sondern ein Streit mit Axl Rose hätten zur Kündigung geführt. Erin Everly, die damalige Flamme von Rose, soll sich in Adlers Haus eine Überdosis verpasst haben, woraufhin der Sänger seinen Drummer wutentbrannt aus der Band werfen wollte.

1992 behauptet Rose in einem Interview, dass er Everly nackt auf dem Fußboden gefunden und sie sofort ins Krankenhaus gebracht habe. „Ich wachte mehrere Tage an ihrem Bett auf der Intensivstation, denn ihr Herz hatte für kurze Zeit aufgehört zu schlagen, sie konnte gerade noch wiederbelebt werden“, so Axl Rose in dem Bericht. „Sie hatte bei Steven zu Hause wohl einen hysterischen Anfall und schrie herum. Und er löste das Problem mit einem Speedball, einer Mixtur aus Heroin und Kokain.“

Der Drummer bestreitet dies bis heute und gibt stattdessen zu Protokoll: „Ich habe mit dem Hanoi Rocks-Gitarristen Andy McCoy bei mir zu Hause gejammt, als Andys Frau mit Erin Everly hereinstürmte. Erin war schon total am Ende, als sie bei mir ankam. Ich war es, der den Notarzt gerufen hat. Sie verdankt mir also ihr Leben. Und McCoys Frau hat nichts Besseres zu tun, als mich bei Axl anzuschwärzen und so einen Mist zu erzählen. Er rief mich direkt danach an und drohte, dass er mich einer Waffe zu mir kommen und mich töten würde.“

Rose hält dagegen, dass er nie die Hand gegen Adler erhoben hätte – sondern es ihm zu verdanken wäre, dass niemand aus Everlys Familie gegen ihn vorgegangen wäre. Ein Wort gibt das andere: Die Wahrheit wird wohl nie ans Licht kommen. Fakt ist jedoch, und das sieht auch Manager Niven so, dass der Zwischenfall auch nicht ungelegen kommt. „Axl war wirklich davon überzeugt, dass Steven Erin eine Überdosis verpasst hatte. Doch mal ehrlich, das kommt schon zu einem merkwürdigen Zeitpunkt. Es passte einfach zu gut ins Bild“, so Alan Niven zynisch. „Im Grunde erleichterte die Sache die Trennung von Steven. Und das just in einem Moment, in dem sich die Band dazu entschlossen hatte, jemand Neues hinters Kit zu setzen…“

Veränderter Groove

Mit dem Abgang von Steven Adler verändert sich das „Ökosystem Guns N‘ Roses“. Sicher: Es gibt andere Schlagzeuger, die ihr Instrument ebenso gut beherrschen – aber niemand kann Adler einfach so ersetzen. Als Grund dafür führt Niven an: „Steven war zwar technisch nie perfekt. Manchmal musste ihm Duff sogar zeigen, wie dieser oder jener Part gespielt werden sollte. Doch er brachte eine Energie und Leidenschaft mit, die einzigartig war. Sein Einsatz machte viel von der Magie aus, die Guns N’ Roses umgab. Und obwohl Matt Sorum ein hervorragender Schlagzeuger war, konnte er Steven nicht das Wasser reichen.

Daher wollte, zumindest rein von der musikalischen Seite, einen Wechsel. Doch es ging eben nicht anders.“ Eine Einschätzung, die auch Izzy Stradlin teilt: „Der Unterschied war deutlich zu spüren“, so der Gitarrist. „Eigentlich wusste ich schon vor Stevens Rauswurf, dass die Zeit danach hart für uns werden würde. Denn es gab bereits 1987 einen Vorgeschmack darauf. Steven hatte sich damals bei einer Show in Michigan die Hand gebrochen, als er versuchte, mit der Faust durch eine Mauer zu brechen. Fred Coury von Cinderella spielte daher bei unserem Gig in Houston als Aushilfsdrummer. Technisch hatte er es voll drauf, aber die Songs klangen dennoch furchtbar. Steven hat einen ganz besonderen Groove, der den Stücken einen leichtfüßigen, aber dennoch kraftvollen Charakter verleiht. Und als der plötzlich weg war, fühlte sich alles komisch an. Wir hatten das Gefühl, dass kein Element mehr zum anderen passte.“

Hinzu kommt, dass der Neue in der Band auch kein Kind von Traurigkeit ist. Drogen sind kein Fremdwort für Matt Sorum, wie er auch selbst freimütig zugibt: „Ich war der Ersatz für jemanden, der aufgrund seiner Heroinsucht nichts mehr auf die Reihe bekam. Doch was für Steven Adler Heroin war, war für mich Kokain.“ Mit einem Unterschied: Sorum schafft es, die Kontrolle zu behalten, während Adler noch bis vor wenigen Monaten nicht in der Lage ist, sich seinen Problemen zu stellen und die Schuld für seinen Rausfwurf auch bei sich zu suchen.

Erst als er 2008 bei der Reality-TV-Show „Celebrity Rehab With Dr Drew“ teilnimmt, beginnt er damit, seine Vergangenheit aufzuarbeiten und erste Einsicht zu zeigen. „Ich habe Slash, Duff, Izzy und Axl jahrelang für meine Situation verantwortlich gemacht. Aber während der Arbeit mit Dr. Drew Pinsky ist mir klar geworden, dass ich lernen muss, über die Sache zu sprechen. Denn nur so kann ich sie verarbeiten und irgendwann auch hinter mir lassen. Außerdem war es wichtig, dass ich mich bei Slash entschuldige. Denn an ihm habe ich meine Wut am meisten ausgelassen, er war der Sündenbock für alles Negative. Nachdem ich es geschafft hatte, mich mit ihm zu versöhnen, ist eine riesige Last von mir abgefallen. Und ich konnte endlich nach vorne blicken und mein Leben neu ordnen.“

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