Überraschend Amerikanisches vom Londoner.
Mit so manchem war zu rechnen auf Frank Abbotts erstem Soloalbum. Dass der Londoner nach seiner Zeit bei Noah And The Whale derart amerikanisch um die Ecke kommt, gehörte wohl nicht dazu. Rückblende: Beinahe zehn Jahre lang sorgten die Engländer für folkigen Indie Rock, April dieses Jahres war Schluss. Abbott trug schon lange Pläne für eine Solo-Karriere mit sich herum – eine Karriere, die er anscheinend fest im Rock’n’Roll-Mythos Amerikas verankern will. Die Weite des Mittleren Westens, die alles lähmende Hitze, die endlosen Highways kommen in den Songs und auf dem Cover von SERIOUS POKE ebenso zum Zug wie die große amerikanische Gitarristenschule. Bruce Springsteen ist unverkennbar als Einfluss zu nennen, zwischen Country-Zitaten und R.E.M.-Anklängen blitzen manchmal auch lässige Licks Marke ZZ Top durch. All das geht Abbott locker von der Hand, die Stücke sind unbeschwert, flott und gut arrangiert. Ebenso wie seiner Stimme das letzte Quäntchen Besonderheit fehlt, bleibt jedoch auch SERIOUS POKE die Eigenständigkeit verwehrt, die seine alte Band ausgezeichnet hat. Kann ja noch kommen.