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Bon Jovi: Solide Mittelklasse, soweit das Auge reicht

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Bon Jovi: Solide Mittelklasse, soweit das Auge reicht

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Erst Ende 1992 meldeten sich Bon Jovi nach diversen Solo-Projekten mit einem neuen, unerwartet ambitionierten Album namens KEEP THE FAITH zurück. Oder besser: Sie meldeten sich mit einem neuen Haarschnitt und einem neuen Album zurück! Die Tatsache, dass Sunnyboy Jon Bon Jovi die 80er-Jahre Frisur-technisch ein für allemal hinter sich gelassen hatte, sorgte nämlich in den Medien für mindestens so viel Aufregung wie die Platte. Dabei verdiente vor allem das als erste Single ausgekoppelte Titelstück Beachtung. Mit unwiderstehlichem Groove und ohrwurmiger Eingängigkeit läutete es den Wechsel zum erdigeren Arbeiterklasse-Rock Bruce Springsteens ein. Selbst die britische Indierock-Presse spitzte damals für einen Moment die Ohren, zerriss das Album dann aber doch in der Luft: Zu oberflächlich die Kurskorrektur, zu offensichtlich der Versuch, Balladen wie ›Bed Of Roses‹ auf flächendeckenden Radioeinsatz zu trimmen. Das Konzept ging trotzdem auf. Airplay in TV und Radio bekamen die Singles trotz ansonsten rückläufiger Verkaufszahlen en masse. Ein Trend, der sich mit den folgenden Veröffentlichungen fortsetzte.

Dennoch zementierte KEEP THE FAITH Bon Jovis Status. Nach nur zehn Jahren im Business befanden sie sich Anfang der 90er auf einem Sockel, von dem sie so schnell niemand mehr herunterstoßen konnte. Vor allem das Geschäft an den Konzertkassen lief immer besser. Was machte es da schon, dass die ganz großen Singlehits ausblieben, dass Songs, die sich ins kollektive Gedächtnis der gesamten Musikhörerschaft frästen, zur Mangelware wurden? Selbst einige Kritiker schienen zu kapitulieren. Dass aus dem 1994er-Best-of-Album CROSS ROADS ausgerechnet die Ballade ›Always‹ ausgekoppelt wurde, fiel gar nicht weiter auf. Von der Empörung, die Bon Jovis popmusikalische Avancen noch wenige Jahre zuvor in den Medien ausgelöst hatten, war plötzlich nichts mehr zu spüren. Einer hatte dennoch die Nase voll: Bassist Alec John Such verließ die Band und Bon Jovi machten offiziell als Quartett weiter. Die vakante Stelle des Bassisten fiel an Sessionmusiker Hugh McDonald, der zwölf Jahre zuvor bereits zum Studiopersonal von ›Runaway‹ gehört hatte.

Seitdem bedeutete jedes neue Album, jede neue Stadiontournee Bon Jovis einen weiteren Schritt in Richtung kommerzieller Unantastbarkeit und musikalischer Beliebigkeit. 1995 hatte sich das, was im Amerikanischen so schön mit „Adult Contemporary Rock“ beschrieben wird, längst als Popmusik der Ü30-Generation etabliert – und das Album THESE DAYS war ein Paradebeispiel dafür. Mit inzwischen beachtlicher handwerklicher Perfektion, aber ohne echte Leidenschaft wurden darauf bekannte Ideen neu aufgekocht. Textlich hieß es derweil: Hallo Bono! Doch das Rezept „Realitätsflucht raus, Realismus rein“ wollte nicht so recht funktionieren. Hören konnte man die Platte übrigens prima im Golf Bon Jovi, den VW Anfang der 90er auf den Markt brachte. Solide Mittelklasse, so weit das Auge reichte.

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