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Steely Dan: CAN’T BUY A THRILL

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Steely Dan: CAN’T BUY A THRILL

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Walter Becker und Donald Fagen gehören als Steely Dan zu den schlagkräftigsten und originellsten Songwriter-Pärchen der Musikgeschichte. Sie starteten ihre Karriere nicht nur mit den größten Übereinstimmungen in der Musik, sondern auch ihr skurriler Sinn für Humor blitzte immer wieder mal auf. So entliehen sie sich bei William S. Burroughs’ Roman „Naked Lunch“ ihren Bandnamen – dort ist ein Steely Dan ein dampfbetriebener Eisenpimmel-Dildo. Ursprünglich lernten sich Becker und Fagen 1967 am Bard College in Annandale-on-Hudson, New York kennen. Als Fagen an einem Café namens The Red Balloon vorbeikam, hörte er, wie Walter Becker dort Gitarre übte. Fagen erzählte oft von dieser Erfahrung: „Ich hörte diesen Typen bei seinem Spiel zu – und es klang wie ein vertonter Rausch: beflissen und gefühlvoll, dazu sehr professionell und präzise.“ Als beide entdeckten, dass sie ähnliche Musik mochten, begannen sie, gemeinsam Songs zu schreiben, die noch heute eine eigene Handschrift haben. Sie komprimierten aus Yacht- und West-Coast-Rock, Funk, Blues, Jazz, Folk, Country, wunderschönen Pop-Melodien und südamerikanischen Rhythmen ein einzigartiges swingendes Song-Universum mit großartigen Trademark-Hits. Anfangs halfen ihnen noch Coverversionen von Songs der Rolling Stones (›Dandelion‹) oder Willie Dixon (›Spoonful‹) auf die Sprünge, doch mit viel Eigeninitiative ergaben sich nach und nach die ersten eigenen Songs.

Ihr Universitätskollege Terence Boylan erinnerte sich an die frühen Tage der beiden Freunde: „Sie übten ständig und kamen nie aus ihrem Zimmer, wo sie die ganze Nacht herumklimperten. Meistens sahen sie aus wie kalkweiße Geister, die in schwarzen Rollkragenpullovern rumliefen. Außer Proben gab es absolut keine andere Aktivität in ihrem Alltag – sie rauchten Lucky Strikes in Kette und irgendwelche Drogen knallten sie sich auch schon mal rein.“ Im Jahr 1969 machte Donald Fagen trotzdem irgendwie seinen Uni-Abschluss. Danach zog er zusammen mit Walter Becker nach Brooklyn und dort versuchten sie, ihre Musik an den Mann zu kriegen – doch mehr als der Soundtrack für einen Independent Film war zuerst nicht drin. Aus Mangel an Möglichkeiten schlossen sich die beiden etwa anderthalb Jahre lang der Tour-Band von Jay and the Americans an. Sie erhielten dort zunächst 100 Dollar pro Show, aber im Laufe weiterer Monate kürzte der Tour-Manager der Band die Gehälter um die Hälfte. Doch an anderer Stelle winkte plötzlich der Erfolg: Das Management von Barbra Streisand entdeckte die Schönheit der Fagen-Becker-Melodien und übernahm ihren Song ›I Mean To Shine‹ im Jahr 1971 auf das Album BARBRA JOAN STREISAND. Ihre Fährte änderte sich komplett, als der Musikproduzent Gary Katz die Stärke der Steely-Dan-Kompositionen entdeckte und er sie unbedingt für ABC Records unter Vertrag nehmen wollte. Er stellte Becker und Fagen als angestellte Songwriter ein und so zog das Songwriter-Duo nach Kalifornien. Katz würde in Folgezeit alle ihre Alben bis zum Jahr 1980 produzieren. „Sie waren sehr aufgeweckt“, erinnert er sich, „aber nicht sonderlich daran interessiert, irgendwie groß in der Öffentlichkeit zu stehen. Sie wollten Platten machen und im Studio sein, das war es. Sie hatten ihre eigene Beziehung und die beiden waren unzertrennlich und echt seelenverwandte Brüder.“ Diese Yin- und Yang-Wahlverwandtschaft zeigt sich schon auf dem ersten Steely Dan Album CAN’T BUY A THRILL (1972). Der Titel bezieht sich auf die Eröffnungszeile des Bob-Dylan-Songs ›It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry‹ vom Album HIGHWAY 61 REVISTED (1965).

„Es war immer unglaublich, wie vielseitig und auf welch originelle Art und Weise sie ihre Einflüsse an Land zogen“, erinnert sich Produzent Gary Katz. Doch einen Makel gibt es – das Albumcover des Steely-Dan-Debüts. Es zeigt eine Fotomontage des Pop-Art-Künstlers Robert Lockart, der an anderer Stelle auch für Ravi Shankar, John Lee Hooker oder die Steve Miller Band gearbeitet hatte. Auf dem Bild ist eine Reihe von Prostituierten aus den 60er-Jahren zu sehen, die in einem Rotlichtviertel von Rouen in Frankreich stehen. Darüber schwebt in einer grellbunten Collage ein offener Kussmund. Darunter wurde der Oberkörper eines nackten Mannes arrangiert, der von psychedelischen Verzierungen umschlungen ist. Rückblickend sind Walter Becker und Donald Fagen von der semantischen Aussage dieses Albmcovers mehr als peinlich berührt. Sie selbst kommentierten diese amateurhafte „Pulp Fiction“ später einmal als schrecklich naive Jugendsünde und sagten, dass diese Kollage „das abscheulichste Albumcover der 70er-Jahre“ sei. Das Artwork mit der pornografischen Anmutung wurde im reaktionären Spanien unter Diktator Franco sogar komplett verboten und dort durch ein Livefoto der Band ersetzt.

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