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Rock-Scout: Australiens Nachwuchs

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Rock-Scout: Australiens Nachwuchs

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Es braut sich was zusammen in Down Under: Wolfmother oder Airbourne zählen momentan zu den Überfliegern der boomenden australischen Rock-Szene, aber es gibt noch eine Menge mehr Riff-Leckereien vom anderen Ende der Welt anzutesten. CLASSIC ROCK hat die schmackhaftesten für euch zusammengestellt.

Der Weg an die Spitze der Rock’n’Roll-Bewegung ist steinig und weit – das wissen wir spätestens seit Bon Scott uns diese Weisheit in ›It’s A Long Way To The Top (If You Wanna Rock’n’Roll)‹ mit auf unseren jugendlichen Weg gegeben hat. Selbst für uns Europäer, die mit Szene-Metropolen reichlich gesegnet sind, ist es alles andere als leicht, sich als Musiker durchs Leben zu schlagen. Doch Bon Scott und seine AC/DCs hatten es zu dem Zeitpunkt, als der Sänger diesen programmatischen Song ins Mikro röhrte, um ein Vielfaches schwerer. Australien existierte nicht auf der Landkarte der harten Riffs. Abgesehen von Johnny O’Keefe, der in den Fünfziger auf dem fünften Kontinent für Furore sorgte und ganz nebenbei auch Marihuana in Rocker-Kreisen salonfähig machte, gab es neben den Easybeats niemanden, der den Weg für AC/DC hätten ebnen können. Bon Scott, Angus und Malcolm Young, Cliff Williams und Phil Rudd mussten sich durchbeißen und so manches Lehrgeld zahlen, bis sie endlich den Rock-Olymp erreichten. Daher sind sie heute nicht nur eine der erfolgreichsten aktiven Bands, sondern gleichzeitig auch Pioniere.

Sie waren es, die es möglich gemacht haben, dass aus australischem Talent auch ein australischer Erfolg wird: Wolfmother, Jet, Airbourne oder The Vines profitieren heute schon davon, und eine ganze Riege hungriger Rocker wartet nun darauf, dass ihre große Chance kommt. Und die, so viel steht jetzt schon fest, werden sie ganz sicher nutzen. Für Electric Mary, Hell City Glamours, The Galvatrons, Juke Kartel oder Geisha geht es um alles oder nichts. Sie wollen nicht ihr Leben lang in biergetränkten Pubs riffen, sondern die internationalen Arenen erobern.

Die Leidenschaft für ehrliche, robuste Handarbeit liegt den Australiern im Blut – sie sind eine Nation von Einwanderern, die es gewohnt sind, nicht gerade auf Rosen gebettet zu werden. Sie mögen es direkt, solide, kraftvoll. Kurz: Rock ist ihr Ding.

Das bestätigt auch Oscar McBlack. „Australien ist ein Land der Arbeiter“, erklärt der Sänger der Hell City Glamours. „Und Rock’n’Roll gilt seit jeher als Musik der Arbeiterklasse. Dieses Rebellentum, das der harte Sound symbolisieren soll, passt also gut zu Down Under. Allerdings gab es nie eine große Rock-Bewegung, das Meiste hat sich im Underground abgespielt, jenseits des Geschmacks der breiten Masse.“

Daher ist es auch heute noch, trotz der kommerziellen Erfolge zahlreicher australischer Acts, für junge Bands nicht einfach, ihren Sound in die Öffentlichkeit zu tragen. Denn von den Radiomachern werden sie nach wie vor ignoriert, so dass es kaum möglich ist, den klassischen Mainstream-Hörer zu erreichen. Das ist in anderen Ländern wesentlich einfa-cher, wie Airbourne-Manager Gregg Donovan berichtet: „Wir verkaufen überall dort viele Platten, wo die Presse sich intensiv mit Rock-Musik auseinander setzt. In England und Deutsch-land ist das zum Beispiel der Fall. Dort wird über die Band berichtet. In Australien dagegen passiert nichts, gar nichts. Abgesehen von einer treuen, aber kleinen Fanbase unterstützt uns niemand. Deswegen spielen wir in Großbritannien auch vor 20 Mal so vielen Leuten wie in unserer Heimat.“

Doch es ist nicht allein die fehlende mediale Unterstützung, die australischen Bands das Le-ben schwer macht. Denn wer im Geografie-Unterricht aufgepasst hat, der weiß, dass der Kontinent weit von den Rock-Zentren Europa und USA entfernt ist. Zudem ist es schlichtweg unmöglich, das Land innerhalb von wenigen Tagen im Van zu betouren – die Entfernungen sind zu groß. Für 15 – 20 Shows legt eine Band schon mal 20.000 Kilometer zurück, das ist anstrengend und noch dazu teuer, wie Dreadnaught-Gitarrist Richie Poate CLASSIC ROCK erzählt. Sein Kollege Johnny Driver von Devilrock Four hat dieselben Erfahrungen gemacht: „Es kostet enorm viel Geld, wenn man in ganz Australien spielen will. Und die Verantwortlichen bei den Labels sind nicht bereit, einen Vorschuss zu bezahlen. Noch nicht mal für Indie-Bands, geschweige denn für Rocker.“

Die einzige Unterstützung kommt, wie so oft, von den Fans. Australier lieben Live-Musik im Pub. Zwar gab es vor einigen Jahren den Trend, Poker-Automaten an die Stelle von Bühnen zu setzen, doch glücklicherweise konnten sich die Bar-Betreiber damit nicht langfristig durchsetzen. Jetzt wird wieder fleißig gerockt – und zwar speziell in Melbourne. In dessen renommierten Clubs, „The Corner“, „The Tote“ oder „Ding Dong“ zum Beispiel, haben sich bereits etliche Bands ihr Renommee errifft. Auch in der „Cherry Bar“ gehen Rockstars und -talente ein und aus. „Wir haben bis fünf Uhr morgens geöffnet“, verrät Mit-Inhaber James Young das Erfolgsrezept, „daher sind wir eine Anlaufstelle für alle, die es noch nicht nach Hause treibt. Viele junge Leute kommen nach Melbourne, um hier Gleichgesinnte kennenzu-lernen, die ebenfalls auf harten Sound stehen.“ Und so schließt sich der Kreis wieder: Die Kombination aus Bier, Frauen und geballter, zur Schau gestellter Männlichkeit ist seit jeher eine gefährliche, aber eben deshalb auch hochinteressante Mischung, die abenteuerlustige Menschen magisch anzieht. Und zwar nicht nur in Australien, sondern auf der gesamten Welt. Dass Melbourne, Sydney & Co. als Aushängeschilder dieses Lebensstils gelten, haben sie insbesondere AC/DC zu verdanken. Und daher ist ihnen der Respekt ihrer Landsleute auf ewig sicher, wie Johnny Galvatron von The Galvatrons vermutet: „Wenn jemand einen Volksentscheid forcieren würde, der Angus Young mit einem Paar Bullenhörnern als neues Symbol der australischen Nationalflagge etablieren könnte, bekäme er gigantischen Zuspruch!“

Text: Joe Matera

Die Talente

ROC142.ozrock.galvatronsTHE GALVATRONS
Wenn Devo sich mit Van Halen treffen und sich dann gemeinsam in „Transformers“-Sphären beamen, heißt das abenteuerliche Ergebnis: The Galvatrons. Diese Band hat vor allem ein Ziel: Sie möchte das Jahr 1984 immer und immer wieder erleben. Aber bitte nur in den größten Stadien!

HELL CITY GLAMOURS
Eines steht fest: Diese jungen Herrschaften aus Sydney wer-den im Laufe ihrer definitiv steilen Karriere keinen Mangel an Groupie-Material haben. Mit ihren Riff-Attacken im Stil der Hanoi Rocks überzeugen sie aber nicht nur die weibliche Publikumsbelegschaft, sondern auch die Jungs in den ersten Reihen.

THE DEVILROCK FOUR
Diese Vier gelten als die heißesten Anwärter auf die Nachfolge von Airbourne auf der Raketenabschlussrampe in Richtung Rock-Himmel. Obwohl: Himmel? Ach, Quatsch. In der Hölle kommt ihr Pub-erprobter Rock inklusive Götter-Hooks ­eigentlich viel besser.

THE LIGHtNING STRIKES
Wüst verzerrte Saitenorgien, gepaart mit jeder Menge Bock auf Dekadenz: Willkommen in der Welt der Lightning Strikes! Und wer die Posen von Bassist Bretthereberock näher unter die Lupe nimmt, wird schnell feststellen: Dieser Mann lebt den Rock’n’Roll. Und wer das nicht glaubt, so warnt die Band persönlich, der stürzt sich selbst ins Verderben. Amen.

JUKE KARTEL
Sänger Toby Rand hat sich bereits international einen kleinen Namen gemacht. Er nahm bei „Rock Star: Supernova“ teil, und obwohl er nicht gewonnen hat, sondern nur Dritter wurde, hat er doch Erfahrungen gesammelt, die ihm von Nutzen sein können. Der Sound der Band, die ihrem erdigen Rock auch Grunge- und Blues-Elemente beimischt, hat kommerzielles Potenzial. Zudem sind die Musiker ­inzwischen in die USA übergesiedelt, was das Touren erheblich erleichtert. Und mit Slash als Für­sprecher kann eigentlich nichts mehr schief gehen, oder?

ELECTRIC MARY
Die Melbourne-Rocker machen stilistisch eine tiefe Verbeugung vor Led Zeppelin, aber verstecken müssen sie sich nicht vor Plant & Co., denn einen (lokalen) Supportslot für Whitesnake bekommt man nicht so eben hinterher geworfen. Hier zahlten sich die Live-Qualitäten der Marys aus – eine energiegeladene Performance ist ihrer Meinung nach nämlich der Schlüssel zum Fan-Herz. In Kombi mit einem Bier natürlich.

BUGDUST
Noch eine Band, die eine Verbeugung wagt. Aber nicht vor den Zeps, sondern vor Mötley Crüe. Ihr Rezept: feeeeeette Gitarren und dreeeeeeeeckige Lyrics. Außerdem gibt’s ein extra Coolness-Sternchen für den humorvollen Song-Titel ›Girls Girls Girls Girls Girls‹.

Der Gründerväter

THE PICTURES

Mit ihrer Live-Show hätten sie selbst Pete Townshend beeindruckt – und das wäre für The Pictures der Ritterschlag ge-wesen. Denn The Who sind ihre Vorbilder – und das ist auch unüberhörbar. Doch trotz 68er-Frisuren und Hippie-Kleidung herrscht keine Friedenspfeifen-Atmosphäre: Band-Chef und Gitarrist Davey Lane weiß, wie er mit seiner Truppe den perfekten Rock-Cocktail aus Melodien, Verzerrung und Chaos mixen kann. Mhm, lecker…

GEISHA
In den Achtzigern war die Band um CLASSIC ROCK-Autor Joe Matera und Frontmann Chris Doheny die australische Antwort auf Duran Duran, doch jetzt haut die Band entfesselter in die Sai-ten. Und sie hat es geschafft, den legendären US-Produzenten Tom Werman (Mötley Crüe, Cheap Trick) aus seinem Ruhestandssessel zu holen. Damit dürfte einer rosig-rockigen Zukunft nichts mehr im Weg stehen.

GIANTS OF SCIENCE
Einfach mal laut aufdrehen und das Ganze dann mit einem rohen, orkanartigen Groove unterlegen – nein, das ist keine Schüler-Bandprobe. Es ist der dreiste Versuch, die Hellacopters mit den Queens Of The Stone Age vögeln zu lassen. Musikalisch natürlich. Doch wer weiß: Die Brisbane-Rocker sind nämlich nicht nur mit dem Willen zur Song-Wut gesegnet, sondern auch mit schwarzem Humor…

DREADNAUGHT
Sie sind das australische Pendant zu Anvil: Auch sie gelten als Szene-Ur­gesteine, ihre Wurzeln liegen im Thrash Metal, und sie haben trotz geschäftlicher Widrigkeiten nie aufgegeben. Und selbst wenn ihr aktuelles Album sich stilistisch etwas vom Rock entfernt hat, so sind und bleiben Dreadnaught doch ein essentieller Bestandteil der Heavy-Gemeinschaft auf dem ­fünften Kontinent.

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