15. April 1974: Der 72er-Konzertfilm „Ladies And Gentlemen, The Rolling Stones“ feiert im New Yorker Ziegfield Theatre Premiere.
Als sich die im französischen Steuerexil befindlichen Rolling Stones 1972 auf US-Tour begaben, blieb garantiert nichts dem Zufall überlassen: Größer als je zuvor wollte sich das durch Saxophonist Bobby Keys, Trompeter Jim Price sowie die Pianisten Nicky Hopkins und Ian Stewart verstärkte Quintett auf der vom 3. Juni (Pacific Coliseum, Vancouver) bis zum Finale an Mick Jaggers 29. Geburtstag am 26. Juli (Madison Square Garden, New York) dauernden Konzertreise inszenieren.
Wie schon auf der 69er-US-Tour ließen die Steine Konzerte audiosvisuell mitschneiden und sich von Autoren (Truman Capote, Terry Southern, Robert Greenfield) begleiten. TV-Talk-Host Dick Cavett zeigte gar ein einstündiges Special. Gleich zwei Kinofilme entstanden: Robert Franks Cinéma Vérité „Cocksucker Blues“, gedreht mit Kameras, die jedem Tourmitglied zur Verfügung standen, erwies sich als hedonistisches Sex-Drugs-Rock‘n‘Roll-Happening, das offizielles Aufführungsverbot erhielt und seither nur viermal jährlich in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt werden darf.
Stattdessen feierte am 15. April 1974 im New Yorker Ziegfield Theatre der Konzertfilm „Ladies And Gentlemen, The Rolling Stones“ Premiere, produziert von Regisseur Rollin Binzer und Rolling-Stones-Records-Chef Marshall Chess. Gefilmt in 16mm während zwei Shows im Tarrant County Convention Center von Fort Worth (24.6.) und zwei weiteren im Hofheinz Pavilion in Houston (25.6.). Aufgeblasen auf 35mm und abgemischt auf 32 Tonspuren, diente der als Steuerabschreibungsprojekt initiierte Streifen zur exklusiven Vermarktung als „Limited Road Show“.