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Titelstory: Nirvana – Das letzte Jahr der Grunge-Legende

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Titelstory: Nirvana – Das letzte Jahr der Grunge-Legende

IN UTERO sollte dann das letzte Studioalbum von Nirvana werden. Hast du insgeheim damals schon befürchtet, dass dies der Fall sein könnte?
Nein, diese Angst hatten wir überhaupt nicht. Wir sind ja später noch einmal in Seattle ins Studio gegangen und haben den Song ›You Know You’re Right‹ aufgenommen, Anfang 1994 war das. Jahre später wurde der dann erst veröffentlicht. Wir haben auch einige Songs gemacht, während Kurt nicht dabei war, die später Foo-Fighters-Songs wurden. Ach Mann, es war schon wirklich traurig, wie das alles mit uns geendet hat

IN UTERO gehört zu den Alben, deren Bedeutung mit den Jahren wuchs. Erst waren viele nicht sicher, was sie davon halten sollten, heute gilt es weithin als das beste eurer drei Studioalben. Woran liegt diese späte Wertschätzung?
Es ist eine gute Platte. Und es ist eine vielseitige Platte. Wir nerven nicht damit, eine einzige Idee wieder und wieder zu verbraten. Das Stück ›Milk It‹ etwa, das ist einfach ein geiler Song, der ist mindestens so geil wie jeder Death-Metal-Song. Allerdings ist nicht alles hart. Es gibt auch viele intensive Momente, viele melodische Stücke, die Stimmungen auf dem Album wechseln stark und häufig. Wir hatten einfach viele Ideen. Und ehe du dich versiehst, hast du das komplette Album angehört. Weil du neugierig bist, weil du wissen willst, wie es weitergeht.

nirvana press

Seit Nirvana vor 20 Jahren nach oben kamen, gab es keine Rockband mehr, die so innovativ und einzigartig war wie ihr. Wieso ist das so? Fällt Rockmusikern nichts mehr ein oder sind Nirvana eine einmalige Jahrhundertband?
Nirvana war eine der letzten großen Bands im Zeitalter vor dem Internet. Ab Ende der Neunziger fing das Internet an, alles zu dominieren. Bei uns war alles noch schön in Ordnung, wenn man so will. CDs verkauften sich noch sehr gut, es gab jede Menge Plattenläden, MTV spielte eine große Rolle im Leben der Menschen. Das Leben war Oldschool.

Und jetzt?
Ist alles stärker zersplittert. Und globalisierter. Was ja alles andere als eine schlechte Entwicklung ist. Die Leute sind vernetzt, sie sind weltweit unterwegs, sie entdecken. Ich kann mir gut vorstellen, dass die nächsten Nirvana, wenn du so willst, aus einer ganz anderen Ecke der Welt kommen. Ein Psy zum Beispiel, der ist Koreaner. Ohne Internet hätte es den so nicht gegeben. Und vielleicht kommt die nächste große Rocksensation aus Indonesien oder aus Chile. Jahrzehntelang dominierten die USA und Großbritannien die Rockmusik. Nur gelegentlich kam mal jemand aus einem anderen Land durch, bei euch sind das die Scorpions und Rammstein. Findest du übrigens nicht auch, dass Iron Maiden klingen wie eine Kreuzung aus Scorpions und Dio (lacht). Na, wie auch immer. In unserer globalisierten Gesellschaft mit den sich schnell entwickelten Staaten wie Indien oder China ist die Vorherrschaft der anglo-amerikanischen Welt nicht mehr eindeutig gegeben.

Fragst du dich manchmal, wie Nirvana sich heute anhören würden, wenn alle am Leben geblieben wären?
Wahrscheinlich ungefähr so wie neulich, als wir in Seattle und davor Ende 2012 beim Benefizkozert für die Oper von Hurrican Sandy zusammen mit Paul McCartney auf der Bühne standen, Dave, Pat, ich und Paul. Wir haben sogar einen neuen Song gespielt, ›Cut Me Some Slack‹. Das war eine richtig coole Sache (lacht).

Du scheinst dich Nirvana sowieso wieder anzunähern. Die Auftritte mit Paul McCartney oder auch deine Zusammenarbeit mit Dave Grohl auf dem letzten Album der Foo Fighters deuten jedenfalls darauf hin. Ist Nirvana wieder ein größerer Teil deines Lebens als vielleicht vor zehn oder 15 Jahren?
Nein, Nirvana war immer ein sehr großer Teil meines Lebens. Weil es einfach das ist, wofür ich am Bekanntesten bin. Man könnte sagen: Ich lebe von Nirvana. Und ich lebe für Nirvana. Es ist ja so: Die Leute sprechen mich auf der Straße nicht an und sagen „Oh, was trägst du für ein schickes Hemd“. Sondern sie sagen „Hey, warst du nicht der Bassist von Nirvana?“ (lacht)

Freust du dich in solchen Situationen?
Und ob. Das hat wieder sehr zugenommen, seit dem „Sandy“-Konzert im Madison Suqare Garden, das von zwei Milliarden Menschen auf der ganzen Welt gesehen wurde. Dieses „Heyyyy“ höre ich fast wieder so oft wie vor 20 Jahren.

Stimmt es, dass du jetzt Jura studierst?
Das stimmt. Ich studiere online an der Washington State University. Ich bin noch ziemlich am Anfang und mache das auch nicht in Vollzeit. Ich spiele auch noch viel Musik. Aber das Studium macht mir wirklich Freude.

Willst du einmal Anwalt werden?
Mal gucken. Ich möchte gern mit 50 meinen Abschluss machen und dann sehen, wie es weitergeht.

Hast du eigentlich regelmäßig Kontakt mit Dave Grohl?
Er lebt in Los Angeles, ich lebe bei Seattle, aber jetzt gerade heute sind wir tatsächlich verabredet. Wir wollen nachher ein bisschen rumhängen, bisschen Musik hören, Bierchen trinken, über die alten und neuen Zeiten quatschen, was Jungs halt so machen…

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