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Titelstory: David Bowie – Griff nach den Sternen

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Titelstory: David Bowie – Griff nach den Sternen

The thin white duke.Lebensweg: CLASSIC ROCK zeichnet die wichtigsten ­Stationen von David Bowies Rock­karriere nach.

1947: David Bowie alias David Robert Jones kommt am 8. Januar im Londoner Stadtteil Brixton zur Welt.

1953: Die Familie Jones zieht um – und zwar in die Vorstadt Bromley. Davids Stimme stufte der Chorleiter der Burnt Ash Junior School als „ausreichend” ein.

1956: Der neunjährige Junge hört zum ersten Mal in seinem Leben Elvis Presley. Ein weg-weisendes Erlebnis: „Ich hatte Gott gehört. Eine sonst recht zugeknöpfte Cousine von mir tanzte hemmungslos zu ›Hound Dog‹. Die Kraft der Musik hat mich tief beeindruckt.”

1962: David wird bei einer Schulhofkeilerei von seinem Freund George Underwood, der einen Ring trägt, im linken Auge getroffen und muss vier Monate ins Krankenhaus. Die Ärzte fürchten, der Knabe könnte auf dem Auge blind bleiben. Zurück bleiben verschmerzbare Schäden: eine gestörte Tiefenwahrnehmung und eine geweitete Pupille. Noch im gleichen Jahr gründet der Teenager seine erste Rock’n’Roll-Band: Die Konrads bespielen Hochzeiten und Jugendfeste. Wegen der mangelnden Motivation seiner Mitmusiker verlässt David die Kapelle aber schnell.

1967: Nach zwei verschlissenen Managern und mehreren erfolglosen Singles mit diversen Bands ist der junge Musiker unzufrieden mit seinem Bühnennamen Davy (bzw. Davie) Jones (bei den Monkeys gibt es nämlich auch einen Davy Jones). Er nennt sich fortan David Bowie – nach einem US-amerikanischen Grenzansiedler und Messerkämpfer des 19. Jahrhunderts, James Bowie. Auf seiner ersten Langspielplatte DAVID BOWIE vermengt der 20-Jährige Pop, Psychedelic und Varietémusik. Der Erfolg im Rock-Geschäft bleibt ihm jedoch noch verwehrt.

1969: Ein ereignisreiches Jahr für Bowie: Er veröffent-licht sein zweites Album SPACE ODDITY (das in Groß-britannien unglücklicherweise auch DAVID BOWIE heißt und so für Verwirrung sorgte) und lernt Angela Barnett kennen, die er innerhalb eines Jahres heiratet.

1970: Zusammen mit Basser/Produzent Tony Visconti, Gitarrist Mick Ronson und Drummer Mick Woodmansey nimmt Bowie Platte Nr. drei auf: THE MAN WHO SOLD THE WORLD.

1971: HUNKY DORY erscheint.

1972: Mit rotgefärbten Haaren und seiner Band, den Spiders Of Mars, macht Bowie mit seiner Bühnen-show um die Figur Ziggy Stardust von sich reden. Eine Art Kult entsteht englandweit. Mit seiner dazugehörigen vierten Platte THE RISE AND FALL OF ZIGGY STARDUST AND THE SPIDERS OF MARS gelingt ihm endlich auch der kommerzielle Durchbruch.

1974: Die Vereinigten Staaten von Amerika rufen: Mit seinem neuen Werk DIAMOND DOGS im Gepäck lässt sich Bowie in Los Angeles nieder. Auf der Tour zur Platte entwickelt sich sein Kokainkonsum zu einer ausgewachsenen Sucht.

1975: Bowie verschreckt seine Rock-Fans: Auf YOUNG AMERICANS gibt es Soul und Funk satt! Mit der Auskopplung ›Fame‹ (zusammen mit John Lennon ge- schrieben) gelingt ihm seine erste Nr. 1 in den Vereinigten Staaten.

1976: Der Thin White Duke, eine neue Bowie-Figur, wird mittels STATION TO STATION eingeführt. In einem Fernsehinterview werden die gravierenden Folgen seiner Kokainsucht sichtbar: „Während diesem ziemlich ausführlichen Gespräch war er kaum in der Lage, einen einzigen zusammenhängenden Satz hervorzubringen”, weiß Bowie-Biograf David Buckley. In diesem Jahr verabreichte er sich mehrere Überdosen.

1977: Auf ins „dicke B oben an der Spree”: Bowie kollaboriert mit Brian Eno und wohnt mit Iggy Pop in einer Wohnung in Schöneberg. Auf dem minimalistischen LOW (dem ersten Teil seiner Berlin-Trilogie) öffnet sich der Brite Kraut(rock)-Einflüssen wie Kraftwerk und Neu!. HEROES, bei dem Bowie von Robert Fripp (King Crimson) an den sechs Saiten unterstützt wird, fällt deutlich poppiger und rockiger aus.

1978: Die Isolar II Welttournee bestreitet ein David Bowie, der sich von seiner Kokainsucht losgesagt hat, wie David Buckley verrät: „Das war seine erste Konzertreise seit fünf Jahren, während der er nicht mit einer Ladung Kokain zugedröhnt auf die Bühne gedackelt ist.”

1980-1983: Die frühen achtziger Jahre halten einige Welthits für Bowie bereit: ›Ashes To Ashes‹, ›Under Pressure‹ (mit Queen) und ›Let’s Dance‹. Als Schauspieler erreicht er mit Hauptrollen im Broadway-Theaterstück „Elephant Man” und der Bertolt Brecht-Verfilmung „Baal” inzwischen ein professionelles Niveau.

1984-1986: Als Künstler, der stets auch mit seinem Erscheinungsbild beeindruckt hat, liefert Bowie nun einige wegweisende Musik-videos, darunter die Clips zu ›Let’s Dance‹, ›Dancing In The Street‹ (Hit mit Mick Jagger) und ›Absolute Beginners‹.

1985: Bowie tritt beim Benefizfestival „Live Aid” im Londoner Wembley Stadion auf.

1987: Der Tanz-Sound der 80’s hat aus-gedient: Auf NEVER LET ME DOWN treffen sich härterer Rock und Industrial-Elemente. Bei der 87 Konzerte umfassenden „Glass Spider Tour” wird Bowie von Gitarrero Peter Frampton begleitet.

1989: Tin Machine heißt Bowies neue Rock-Band, doch seine Chefrolle und der monotone Sound irritieren die Fans. Nach zwei Alben, einer Live-Platte und Unstimmigkeiten mit der EMI besinnt er sich auf seine Solo-Karriere.

1990: Die Scheidung von Angela liegt bereits zehn Jahre zurück, da wird Bowie dem soma-lischen Supermodel Iman vorgestellt: „Ich habe mir die Namen für unsere Kinder an dem Abend ausgedacht, als wir uns kennenlernten. Es war Liebe auf den ersten Blick.”

1992: Mit Annie Lennox singt Bowie ›Under Pressure‹ beim Tribute-Konzert für den ein Jahr zuvor gestorbenen Freddie Mercury. Vier Tage später heiratet er Iman. Der Plan, nach L.A. zu ziehen, geht dank der Rassenunruhen um Rodney King in die Hose. Stattdessen wird New York die neue Heimat.

1993-1997: Die Experimentierlust packt den „Thin White Duke“: Mit verschiedenen Produ-zenten (u.a. Brian Eno) versucht er sich an einer Mischung aus Soul, Jazz und HipHop (BLACK TIE WHITE NOISE) beziehungsweise verarbeitet die aufkommenden Industrial- (OUTSIDE) und Jungle- bzw. Drum’n’Bass-Sounds (EARTHLING). 1995 nimmt Bowie die aufstrebenden Nine Inch Nails, die gerade ihren Meilenstein THE DOWNWARD SPIRAL veröffentlicht haben, mit auf eine UK- und US-Tournee.

1999: Bowie liefert den Soundtrack für das Abenteuer-Computerspiel „Omikron: The Nomad Soul“, in dem er und Iman sogar als Charaktere auftauchen.

2001: Etwa einen Monat nach den Anschlägen vom 11. September eröffnet Bowie die Wohltätigkeitsshow „The Concert for New York City“ zugunsten der Opfer von 9/11 – mit Simon & Garfunkels ›America‹ und ›Heroes‹.

2002: Die Sessions für TOY, wofür Bowie einige seiner frühesten Stück neu aufneh-men wollte, waren im Sand verlaufen. Stattdessen arbeitet er mit Tony Visconti an neuem Material, welches auf HEATHEN erscheint, das als Bowies Verarbeitung von 9/11 aufgefasst wird und durchweg positive Kritiken erhält.

2004: Auf der Welttournee zu REALITY spielt Bowie vor insgesamt rund 722.000 Menschen. Die Konzertreise ist die weltweit umsatz-stärkste Tour des Jahres. Bei seinem Auftritt auf dem Hurricane-Festival hat er plötzlich Brustschmerzen. Die Ärzte vermuten zunächst einen eingeklemmten Nerv in seiner Schulter, doch es ist eine stark verstopfte Arterie, die eine Notoperation nötig macht. Die restlichen 14 Konzerte werden abgesagt.

2005: Nach der OP an seinem Herzen schiebt Bowie eher eine ruhige Kugel, nimmt hier und da mal einen Track auf – z.B. steuert er den Background-Gesang für ›Province‹ auf dem TV On The Radio-Album RETURN TO COOKIE MOUNTAIN bei. Er outet sich als Bewunderer und Fan der kanadischen Indie-Rocker Arcade Fire, mit denen er zwei Mal ›Wake Up‹ von deren Debüt FUNERAL performt (beim TV-Event Fashion Rocks sowie dem CMJ Music Marathon).

2006: Bei den Grammies erhält er den Preis für sein Lebenswerk.

2007: Bowie fungiert als Kurator für das High Line Festival in Manhatten.

2008: Er singt auf zwei Liedern (›Falling Down‹ und ›Fannin Street‹) von Scarlett Johanssons Debütalbum ANYWHERE I LAY MY HEAD.

2011: Im März wird das „verschollene“ Album TOY im Internet geleakt, einen Monat später läuft mit dem Blockbuster „Source Code“ (u.a. mit Jake Gyllenhaal und Michelle Monaghan) der zweite Film in den Kinos an, bei dem Bowies erster Sohn, Duncan „Zowie“ Jones, Regie geführt hat.

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