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Rückblende: Led Zeppelin – ›Swan Song‹

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Rückblende: Led Zeppelin – ›Swan Song‹

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Photo of LED ZEPPELINEntstanden während der Sessions zu PHYSICAL GRAFFITI 1974, von Jimmy Page als Gitarrenorchester-Stück geplant, nahm ›Swan Song‹ als die Basis für ›Midnight Moonlight‹ von The Firm 1985 seine konkreteste Form an.

Aus den fruchtbaren Sessions zu PHYSICAL GRAFFITI gingen einige Meilensteine hervor, inklusive ›In My Time Of Dying‹ und ›Kashmir‹. Und darunter befand sich ein weiteres Lied mit dem Potenzial, ein Zeppelin-Klassiker zu werden. Ein ehrgeiziges, virtuoses Instrumentalstück mit dem Titel ›Swan Song‹ war während der Albumaufnahmen skizziert und teilweise aufgenommen, aber frustrierenderweise nie fertiggestellt worden – obwohl Jimmy Page sich immer wieder damit beschäftigte.

Der Grundstein für ›Swan Song‹ wurde Anfang 1974 gelegt, als Zeppelin sich wieder zusammenfanden, um PHYSICAL GRAFFITI in Headly Grange aufzunehmen, dem Arbeiterhaus aus dem 18. Jahrhundert, wo sie ihr viertes Album eingespielt hatten. Im vorigen Herbst hatte die Band eine Krise durchlebt, als John Paul Jones verkündete, er sei das ewige Touren leid und plane seinen Ausstieg. Er deutete sogar an, wenn auch nur scherzhaft, dass er erwäge, der Chorleiter der Kathedrale von Winchester zu werden. Es bedurfte aller Überredungskraft des Managers Peter Grant, ihn umzustimmen.

Doch als die Musiker sich trafen, waren sie wieder in Hochform. Wiedervereint sammelten sie Ideen. „Wir setzten einige der Tracks mit unserer bewährten Methode zusammen, ein Lied zu spielen und plötzlich festzustellen, dass wir in etwas völlig anderes hineingestolpert waren“, erinnert sich Robert Plant. Im Gegensatz dazu hatte Page hochtrabende Pläne für ein langes Stück, das er ›Swan Song‹ nannte. Der Gitarrist hatte das Instrumentalstück schon in seinem Heimstudio vorformuliert. Selbst in diesem Frühstadium war seine Vorstellung eindeutig. Laut Page beinhaltete das Lied „diverse Abschnitte und Orchester-Overdubs“.

Es wurde in einzelne Segmente aufgeteilt, von denen zwei im Februar 1974 aufgenommen wurden. Der erste Teil eröffnet mit Pages verschwommener Akustikgitarre, bevor die Rhythmussektion aus John Paul Jones und John Bonham mit der trittsicheren Synkopierung dazu kam, die ihre größten Werke auszeichnete. Auch den zweiten Teil leitet Page ein, wo sein tiefergehendes Riff das majestätische Potenzial des Lieds andeutet. Interessanterweise verriet er später, dass dieses Epos nicht zwingend instrumental hätte bleiben sollen – es gab Pläne, weitere Segmente und sogar Gesang hinzuzufügen.

Warum also wurde es nie fertiggestellt? Ganz einfach, weil die Kreativität bei Led Zeppelin während der PHYSICAL GRAFFITI-Sessions ein nie dagewesenes Niveau erreichte. Zur selben Zeit hatten sie auch an ›Ten Years Gone‹ gearbeitet, einem weiteren langen Stück mit ähnlicher Gitarrenorchestrierung. Angesichts einer solchen Menge an hochwertigem Material konnten sie es sich erlauben, ›Swan Song‹ für später aufzuheben, während in der Folge ›Ten Years Gone‹ auf PHYSICAL GRAFFITI landete.

Doch die Geschichte des ›Swan Song‹ war noch nicht vorbei. Zeppelin wollten ihr eigenes Label gründen, das gerüchteweise Shag („Bumsen“) oder Slut („Schlampe“) Records heißen sollte – eine versaute Anspielung auf ihren berüchtigten Touralltag. Stattdessen wurde am 7. Mai 1974 bei einer Pressekonferenz in New York bekanntgegeben, dass es Swan Song heißen würde, wie ihr unvollendetes Lied. „Ich hatte dieses lange Instrumental aufgenommen, und jemand schrie: ‚Wie heißt es?‘“, verriet Page. „Ich schrie zurück: ›Swan Song‹. Und alle sagten, was für ein guter Albumtitel das wäre. Daraus wurde dann der Name für unser Label.“

Doch Page war noch nie jemand, der eine gute Idee aufgab, und sprach davon, das Stück fertigzustellen. „Ich habe schon mal über ein langes Lied gesprochen, das ich geschrieben habe“, sagte er 1976. „Ich wollte die Gitarre orchestrieren und auf verschiedene Weisen bearbeiten. Die ursprüngliche Idee war, vier Abschnitte zu haben, die immer wieder zum selben Motiv zurückkehren. Vier separate Melodielinien, die sich auf die Jahreszeiten beziehen würden. Robert wird den Text schreiben. Ich weiß von meinen Testläufen, dass ich das alles schaffen kann. Es ist wirklich aufregend.“

Page ließ während ihrer Tour 1977 immer wieder Elemente von ›Swan Song‹ in sein Live-Improvisa-tionsstück ›White Summer/Black Mountain Side‹ einfließen. Bei den Knebworth-Shows 1979 tauchte es wieder auf, ebenso wie auf ihrer letzten Europatour 1980. Hätten Zeppelin sich nicht nach Bonhams Tod im September 1980 aufgelöst, ist es sehr wahrscheinlich, dass Page wieder ins Studio ge-gangen wäre, um an dem Stück zu arbeiten.

Aber selbst das war noch nicht das Ende dieses großen verlorenen Opus. Pages erster großer Auftritt nach dem Ende von Led Zeppelin war als Mitglied einer All-Star-US-Tour 1983 mit neun Terminen für die Wohltätigkeitsorganisation ARMS, die für den an Multipler Sklerose erkrankten Ex-Small Faces-Bassisten Ronnie Lane ins Leben gerufen worden war. Mit Paul Rodgers am Mikro spielte Page ein langes Stück namens ›Bird On A Wing‹, das einige der Akkordfolgen beinhaltete, die eindeutig auf ›Swan Song‹ zurückzuführen waren. Als Page und Rodgers ihre Bluesrock-Supergroup The Firm gründeten, griffen sie erneut darauf zu-rück. „Es wurde mit Paul Rodgers neu bearbeitet, der einen tollen Text beisteuerte, und zu ›Midnight Moonlight‹“, sagte Page in Bezug auf das Lied, das den Abschluss des selbstbetitelten Albums von The Firm von 1985 bildete.

Heute ist ›Swan Song‹ Teil des Zep-Mythos als eines ihrer großen verschollenen Meisterwerke – wenn auch eines, das faszinierenderweise in diversen Inkarnationen doch das Licht der Welt erblick-te. Wie bei anderen unvollendeten Zep-Schätzen wie ›Sugar Mama‹ und ›Fire‹ fällt es schwer, sich nicht zu fragen, wie bedeutend ›Swan Song‹ geworden wäre, hätten sie es tatsächlich fertiggestellt.

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