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Rock in der Krise (Teil 4): Der Tod des Albums

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Rock in der Krise (Teil 4): Der Tod des Albums

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Früher hielt man Musik in der Hand, trug sie, streichelte sie liebevoll. Heute kommt sie sofort durch einen Draht geschossen. Klar, das ist bequem. Aber dieses haptische Schatzsucher-Element, die Aufregung der Jagd, ist verloren. Ebenso wie das verführerische Artwork. Plattenläden kämpfen ums Überleben. In der ersten Dekade dieses Jahrhunderts sind Albumverkäufe um 50 Prozent eingebrochen, während die Verkäufe von digitalen Tracks von null auf 1,2 Milliarden geschossen sind. Ein mitfühlender Kampfrichter hätte vielleicht das Duell unterbrochen.
2014 zerbröseln die bewährten Musikbusiness-Strukturen wie Strandhäuser in einem Tsunami. Das Albumformat ist bedroht, im Überlebenskampf. Was ist sein Schicksal, seine Zukunft? Es scheint den meisten von uns in einem bestimmten Alter unglaublich und traurig, dass diese geliebte Institution untergeht, dass wir unsere Religion verlieren.
Die Statistik untermauert es. Das meistverkaufte Album in Großbritannien letztes Jahr – MIDNIGHT MEMORIES von One Direction – brachte es auf 700.000 Verkäufe. Im Vergleich zum Vorjahr (Emeli Sandé: 1,4 Millionen) und dem Jahr davor (Adele mit irren 3,9 Millionen) ist der Absturz offensichtlich. Die Hälfte der zehn Bestseller 2013 waren schon 2012 erschienen, und keines der Alben, über die wir am meisten redeten, etwa David Bowies THE NEXT DAY, befand sich darunter. Rock war auch dabei, aber nur, wenn man die Arctic Monkeys und, äh, Jake Bugg, als Rock musiker einstuft. Black Sabbaths Comeback 13 stürmte von null auf Platz eins, konnte sich aber nicht lange halten.

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Und doch zahlen die Leute gerne für ein teures Sammlerstück, eine kunstvoll gestaltete Deluxe-Box oder ein Jubiläums-Remaster-Package mit Bonusmaterial von einem der führenden Namen: Pink Floyd oder Radiohead. Musik als Memorabilia, Nostalgie, das Verlangen, die verlorene Jugend zurückzuholen. Daran ist nichts verwerflich, aber der Weg nach vorne ist es definitiv auch nicht.
Aber Moment! Nicht alles ist ein Grund für Schwarzseherei. In Großbritannien fielen die Verkäufe von Alben und Singles 2013 nach fünf Jahren des Abstiegs nur noch um 0,5 Prozent auf einen Umsatz von 1,04 Milliarden Pfund. Digitale Albumverkäufe stiegen um 6,8 Prozent auf 233 Millionen Pfund. Geoff Taylor, Vorstand des BPI, des Verbands der britischen Musikindustrie konstatiert: „Die digitale Musik entert nun das Streaming-Zeitalter und die Wachstumsaussichten des britischen Musikmarkts sind gut“. Was davon ausgeht, dass wir die digitale Welt komplett angenommen haben. CD-Verkäufe fielen um weitere 12,8 Prozent.
Was das Album an sich betrifft, sanken die kombinierten Verkäufe von Downloads und physischen Tonträgern um 3,6 Prozent auf 772 Millionen Pfund. Aber genug Statistik – nur einen Hoffnungsschimmer wollen wir noch erwähnen: Das Vinyl-Revival hielt an, die 780.000 Verkäufe entsprachen einer glatten Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Was zwar ein nette Schlagzeile am Ende der Nachrichten hergibt, aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Zukunft digital ist.

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