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Phil Spector – The Fall Of Sound

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Phil Spector – The Fall Of Sound

Im Zenit

Allen Klein, aus gutem Grund umstrittener Manager der Beatles, ludt Spector Anfang des Jahres 1970 nach London ein, um zunächst einmal John Lennons Solo-Single ›Instant Karma!‹ zu produzieren. Phil Spector war also wieder da, und mit einem leibhaftigen Beatle zusammenzuarbeiten, auch noch mit jenem, der gemeinhin als coolster Typ der fabulösen Vier betrachtet wurde, stellte seine Reputation ganz schnell wieder her. Doch Lennon und George Harrison, unzufrieden mit den Ergebnissen der so genannten ›Get Back‹-Sessions, planten einen noch weit spektakuläreren Coup. Heilsbringer Spector sollte jene Beatles-Aufnahmen, die zum größten Teil noch vor dem Album ABBEY ROAD entstanden waren, aber aufgrund interner Zwistigkeiten noch immer auf Eis lagen, in eine finale Form bringen. Übrigens sehr zum Ärger von Paul McCartney, der Allen Klein ohnehin ablehnte und Phil Spector eher distanziert gegenüberstand. Jedenfalls: Spector erhielt den Job und versah einen Teil der vorhandenen Songs mit Orchesterschmelz und Chören. Das Ergebnis hieß LET IT BE und markierte den Schwanengesang der Beatles, doch Lennon und Harrison ließen den merkwürdigen Maestro in den kommenden Jahren auch ihre Solowerke wie ALL THINGS MUST PASS, PLASTIC ONO BAND, IMAGINE, THE CONCERT FOR BANGLADESH und LIVING IN THE MATERIAL WORLD zumindest co-produzieren. Folglich galt Spector jetzt als „Produzent der Superstars“, als Mischpult-Magier, dem die Allergrößten der Branche vertrauen, als Chamäleon, das den Stil- und Kulturwandel vom harmlosen Girl-Pop der 60er zum ernsthaften Songwriter-Rock der 70er grandios gemeistert hatte.
Allerdings häuften sich die Probleme. Spector, dank glorreicher Wunderkind-Reputation ohnehin mit gesundem Selbstbewusstsein ausgerüstet, entwickelte sich unter Kokain-Einfluss zum zunehmend unberechenbaren Tyrannen. Ob es die „richtige“ Droge gibt, sei einmal dahingestellt, doch Koks war für einen ohnehin aufbrausenden, egozentrischen Charakter wie Spector sicherlich die ganz falsche Wahl. Bemerkbar machten sich nicht nur eine gewisse Paranoia, sondern auch ein unseliger Hang zum Größenwahn, gepaart mit einer Tendenz zur Gewalttätigkeit. Über die Vorkommnisse während der Aufnahme des Lennon-Albums ROCK’N’ROLL kursieren unterschiedliche Versionen, unzweifelhaft ist nur, dass die Sessions dank Alkohol und Kokain zeitweise völlig außer Kontrolle gerieten. Spector tauchte eines Tages als Chirurg verkleidet auf, was noch als reichlich seltsame, aber immerhin harmlose Schrulle toleriert werden konnte. Als er jedoch am Mischpult sitzend mit einem geladenen Revolver herumfuchtelte und diesen auch noch direkt neben dem Ex-Beatle abfeuerte, wurde es doch etwas ungemütlich. Der Schuss ging in die Studiodecke. Lennon nahm Reißaus, und zwar ziemlich geschockt und mit temporärem Ohrenklingeln. Spector suchte ebenfalls das Weite, nahm allerdings die bislang fertig gestellten Bänder einfach mit. Erst Monate später rückte er sie auf Druck der Plattenfirma wieder heraus. In der Branche begann man, an seinem Geisteszustand zu zweifeln.

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