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Lemmy Kilmister: Er spielte Rock’n’Roll

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Lemmy Kilmister: Er spielte Rock’n’Roll

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„Wir werden nie wissen, was für Schmerzen mein Dad hatte, denn er beklagte sich nie“, sagte Paul Inder bei der Trauerfeier. „Das war nicht seine Art.“ Seinen Sinn für Humor verlor Lemmy aber nie, er machte sogar Witze darüber, wie er nach seinem Tod als Geist auf der Bühne erscheinen werde. „Ich werde wohl [nach meinem Tod mit den Konzerten] aufhören müssen. Aber man weiß ja nie … ich könnte irgendwo spuken. Die Gigs anderer Bands versauen. Tears For Fears oder so.“

In jenen letzten Wochen an Bord der HMS Motörhead wankte das Schiff beängstigend, doch es sank nie. Manchmal spielten sie auf einem Niveau, das sie für akzeptabel hielten, und als Phil Campbell aus bislang unbekannten Gründen ins Krankenhaus kam, boten Saxon an, ihnen ihren Gitarristen auszuleihen, damit die Tour fortgesetzt werden konnte. „Lemmy sagte Konzerte nur ab, wenn es wirklich nicht anders ging – die Show musste weitergehen“, so Saxon-Frontmann Biff Byford. „Als Phil ein paar Gigs aussetzen musste, lernten Paul [Quinn] und Doug [Scarratt] das komplette Set und wollten einspringen. Sie jammten auch ein paar mal mit Motörhead, aber letztlich be­­schloss die Band, doch besser auf Phil zu warten.“

Als Lemmy sich von CLASSIC ROCK verabschiedete, stand die Tour zum 40. Jubiläum vor der Tür: 33 Termine in 14 Ländern. Kurz darauf er­­schien er bei den CLASSIC ROCK Awards, sah erschreckend gebrechlich aus und ging am Stock. Er unterhielt sich lange mit „Fast“ Eddie über den Niedergang von „Philthy“, der noch in derselben Nacht verstarb. Taylor war erst 61. Nach Lemmys Tod postete Eddie auf Facebook: „Erst vor einem Monat be­­erdigten wir Phil. Als letzter Überlebender scheint mir die Welt nun ein sehr leerer Ort“. Ein Interview lehnte Clarke ab: „Ich werde gerade erst mit dem fertig, was passiert ist“.

Motörhead-Manager Todd Singerman sagt, dass die Leute über die Feiertage begonnen hatten, sich zu wundern: „Wieso redet Lemmy so wenig? Er sprach äußerst undeutlich“. Nach der erschütternden Diagnose, dass er höchstens noch sechs Monate zu leben hat, „verkraftete er es besser als wir alle“, so Singerman. Leider kam das Ende viel schneller als erwartet. Lemmy starb friedlich zu Hause, als er sein Lieblings-Computerspiel spielte, das ihm das Rainbow Bar & Grill in Hollywood geliehen hatte.

Die Ehrungen folgten zahlreich auf dem Fuße. Doch neben Lobpreisungen von Größen wie Iron Maiden, Ozzy Osbourne, Metallica, Brian May, Captain Sensible, Dave Mustaine und Judas Priest hatten alltägliche Anekdoten von Lemmys Großzügigkeit ähnliche Resonanz. Alice-In-Chains-Frontmann William DuVall berichtete, wie er Lemmy vor Jahren zu seinem Lieblings-Stripclub gefahren und sich geweigert hatte, Geld dafür anzunehmen, als Lemmy ein paar 20-Dollar-Scheine aus der Tasche zog. Lemmy bestand darauf. „Er sagte: ‚Come on, du fährst auf deinem Reserverad. Nimm das Geld. Du brauchst es. Das ist nicht der Moment, um stolz zu sein. Ich bin dir dankbar, dass du mich mitgenommen hast, und für unser Ge­­spräch.‘ Und die Wahrheit war nun mal, dass ich es wirklich brauchte.“

Myke Grey, Gitarrist von Skin, erzählte, wie er mal mit 15 im Schnee vor einem Studio in Nord-London fror, als er auf ein Vorspielen für eine frühere Band wartete. „Lemmy kam aus einer Tür und sah mich da stehen. Keiner von uns sagte etwas, doch er warf mir einen Blick zu, der bedeutete, dass er genau wusste, warum ich dort war. Er ging wieder rein, kam zurück und reichte mir eine Dose Special Brew. ‚Hier, du siehst aus, als könntest du einen Drink gebrauchen‘, sagte er. Diesen Akt der Güte werde ich nie vergessen.“

2010 theoretisierte Lemmy stolz: „Wenn Motörhead mal abtreten sollten, wird da ein Loch sein, das einfach nicht gefüllt werden kann. Das passt mir gut, denn es bedeutet, dass ich genau das erreicht habe, was ich immer wollte – eine unvergessliche Rockband aufzustellen.“

Über eine Viertelmillion Menschen sahen die Beerdigung live auf YouTube an. Seit seinem Tod haben Fans Petitionen gestartet, um einen Jack Daniel’s & Cola in „Lemmy“ umzubenennen und ein neu entdecktes Element – ein Schwermetall – zu seinen Ehren „Lemmium“ zu taufen. Eine Kampagne, um ›Ace Of Spades‹ wieder in die britischen Single-Charts zu bringen, resultierte in einer neuen Spitzenposition von Platz 13, zwei Positionen höher als bei der Erstveröffentlichung im Jahre 1980. Was Lemmy von all diesen Aktivitäten gehalten hätte, werden wir leider nie erfahren.

Am Ende der Beerdigung wurde dieser berühmte Bass angeschlagen und an den Marshall-Turm neben seiner Urne gelehnt. Das Feedback erfüllte den Raum und Singerman sagte abschließend: „Lemmy has left the building“.

Wir haben tatsächlich eine Legende – und eine Person – wie keine an­­dere verloren. Und wir werden ihn vermissen.

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