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Glenn Danzig

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Glenn Danzig

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Glenn Danzig - 2007Der „Evil Elvis“ des Hard Rock ist zurück – und er fühlt sich in der heutigen Musikszene wohler denn je. Doch Glenn Danzig hat noch viele andere Leidenschaften: Vor allem der Filmsektor hat es ihm angetan.

Text: Simone Bösch

Glenn, dein neues Album DETH RED SABAOTH ist vor wenigen Tagen erschienen. Es klingt wieder mehr nach deinen früheren Platten, ist düster und oft auch recht hart. Wolltest du zurück zu deinen Wurzeln?
Erst einmal ein Lob: Du hast den Titel besser ausge­sprochen als die meisten Amerikaner (lacht). Und nein, ich habe nicht beabsichtigt, dass das Album eher wie frühere klingt. Ich fange einfach irgendwann an, Songs zu schreiben. Dieses Mal wollte ich zwar einen klassischen Sound, aber nicht speziell den früheren Danzig-Sound, sondern eher einen, der generell aus der damaligen Zeit stammen könnte. Ich habe daher viel altes Equipment verwendet.

Was bedeutet dir persönlich dieses Album?
Ich habe sehr viel Arbeit hineingesteckt. Ich habe schon lange kein Album mehr veröffentlicht, wenn man BLACK ARIA II oder THE LOST TRACKS OF DANZIG nicht mitrechnet. DETH RED SABAOTH ist daher die erste Danzig-CD seit beinahe sechs Jahren. Zudem hat Johnny Kelly (Schlagzeuger von Type O Negative – Anm. d. A.) endlich zum ersten Mal an einem Studioalbum von Danzig mitgewirkt, was eine tolle Sache war. Er tourt schon seit 2002 mit uns, und nun ist er auch endlich auf einer unserer Platten zu hören.

Verfolgst du eigentlich die aktuellen Entwicklungen in der Metal-Szene?
Nun, ich weiß zumindest, dass ich New Metal nicht ausstehen kann (lacht). Aber in Ernst: Klar, denn ich organisiere gerade mein eigenes Festival. Dort werden viele coole düstere und extreme Bands spielen. Ich kenne eine Menge aktuelle Underground-Bands. Für diese Szene interessiere ich mich am meisten, für die momentan angesagten Acts allerdings weniger.

Welcher Musikstil gefällt dir am besten?
Es gibt viele Bands, die ich mag, da ich Alben aus verschiedenen Genres höre, angefangen bei Klassik bis hin zu altem Blues. Es ist schwer, da eine Auswahl zu treffen.

Beeinflussen diese Musikstile dein Songwriting?
Nein. Ich mache schon sehr lange Musik, und meine Einflüsse haben sich im Laufe der Zeit nie geändert. Ich konzentriere mich beim Schreiben stets auf das Ziel, das ich erreichen will, denn meinen Stil habe ich schon vor Jahrzehnten entwickelt. In dem Stadium, in dem ich mich befinde, wird man nicht mehr so sehr von Neuem beeinflusst.

Die Musikwelt hatte gerade zwei große Ikonen verloren: Ronnie James Dio und Peter Steele von Type O Negative sind vor kurzem verstorben. Wie ist es für dich, diese großen Musiker gehen zu sehen?
Der Tod ist Teil des Lebens. Man weiß nie, wann das eigene zu Ende ist. Deswegen sollten wir jeden Tag so leben, als wäre es unser letzter. Wir waren in Amerika mit Dio als Co-Headliner unterwegs. Er war ein verdammt netter Mensch. Ich fand es gut, dass er und die Black Sabbath-Musiker in den letzten Jahren wieder zusammengefunden haben. In den USA hatten sie damit großen Erfolg. Peter Steele kannte ich sehr gut: Zwei seiner Type O-Kollegen haben oft live bei Danzig ausgeholfen. Außerdem hat seine Band Carnivore bereits als Vorband für uns gespielt.

Du selbst wirst auch als Ikone angesehen – wie gehst du damit um?
Ich komme damit gut klar und mache einfach, was mir gefällt und freue mich, wenn es den Leuten auch gefällt. Ich denke, hier in den USA ist alles etwas intensiver als in Europa, denn die Metal-Szene hat an Stärke zugelegt und ist inzwischen riesig. Es ist toll, wenn viele Leute zu den Auftritten kommen.

Hast du selbst Vorbilder?
Nein. Warum auch? Ich brauchte niemanden, um meine Leidenschaft für Musik zu wecken – die war schon immer da.

Du bist sehr vielseitig, arbeitest auch als Comic-Autor, hast da sogar deinen eigenen Verlag und bist auch Produzent. Aber deine größte Leidenschaft scheint immer die Musik zu sein. Was ist für dich das Besondere daran?
In erster Linie war und bin ich immer Musiker. Ich mache Musik, weil ich sie einfach liebe. Als ich damals mit den Punk-Sachen anfing, konnte man damit kein Geld verdienen. Man musste welches ausgeben, um die Dinge tun zu können, die man machen wollte.

Die Rock-Szene hat sich in den letzten 20 Jahren sehr gewandelt. Fühlst du dich da manchmal fehl am Platz?
Nein. Danzig sind heute erfolgreicher denn je. Außerdem kommen viele junge Musiker zu mir und berichten mir, wie stark sie durch meine Musik inspiriert worden sind und wie viel sie ihnen bedeutet. Das ist großartig. Daher fühle ich mich eher mittendrin als fehl am Platz.

Welche Herausforderungen gibt es für dich noch?
Musikalisch habe ich alles erreicht, was ich erreichen wollte. Wir haben neulich erst vor rund 18.000 Leuten gespielt. Das war unglaub­lich. In diesem Bereich habe ich keine Ambitionen mehr. Ich mache ausschließlich deshalb Musik, weil ich es liebe, auf der Bühne zu ­stehen. Ich mag die Verbindung, die zwischen mir und dem Publikum entsteht. Der einzige Sektor, in dem ich noch mehr erreichen will, ist die Filmproduktion.

Und was planst du in diesem Bereich?
Zuerst möchte ich sagen, dass Hollywood ein wirklich schreck­liches Pflaster ist. An einem Tag bekommst du einen Vertrag – und am nächsten ist dieser schon wieder hinfällig. Die Leute dort machen es einem wirklich schwer. Ich habe neulich eine Dokumentation über Martin Scorsese gesehen. Darin hat er erzählt, wie lange er gebraucht hat, um seinen Film „The Last Temptation Of Christ“ zu verwirklichen: Am Ende dauerte es fast 17 Jahre, bis das Projekt endlich fertig war. Er hat nebenbei natürlich immer auch noch andere Filme gedreht, aber das ist schon eine extrem lange Zeit. Ähnliches höre ich von vielen Leuten. Für mich ist „Einer flog über das Kuckucksnest“ einer der besten Filme der Siebziger. Kirk Douglas hat mit den Planungen dazu schon in den fünfziger und sechziger Jahren angefangen! Bis er das Geld zusammen hatte, vergingen etwa 20 Jahre – und er war dann zu alt, um selbst mitzuwirken. Ist das nicht schrecklich? Sein Sohn Michael Douglas hat dann die Produzentenrolle übernommen. Das ist eine perfekte Ge­schichte über Hollywood.

Kannst du uns etwas über deine Film-Pläne verraten?
Ich habe viele Drehbücher, die ich umsetzen möchte. Aber momentan konzentriere ich mich auf meinen Voodoo-Film. Aber mehr will ich dazu noch nicht sagen…

Du spielst gerne mit erotischen Symbolen – so gibt es zum Beispiel neue Fotos von dir mit einer halbnackten Dame. Dein Comic-Verlag trägt den Namen „Verotik“. Weshalb all diese Anspielungen?
Es gefällt mir. Sex gehört zum Leben. Wenn es den Leuten nicht passt oder sie ein Problem damit haben, sollen sie wegsehen und die Sachen einfach nicht kaufen.

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