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Das letzte Wort: Tom Morello

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Das letzte Wort: Tom Morello

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tom morelloDie drei Instrumentalisten der 90er-Crossover-Superstars Rage Against The Machine haben zusammen mit den Rap-Legenden Chuck D. (Public Enemy) und B-Real (Cypress Hill) eine neue Supergroup namens Prophets Of Rage gegründet. CLASSIC ROCK sprach im Vorfeld ihres anstehenden Debüts auf deutschen Bühnen mit Tom Morello, dem Gitarristen sowie musikalischen und ideologischen Mastermind der (links-)politisch engagierten Formation.

Hallo Tom, hast du dich schon vom Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen erholt?
Nicht wirklich. (lacht) Einerseits kann ich es noch immer nicht ganz glauben, dass die Amerikaner wirklich diesen Faschisten gewählt haben. Andererseits ist eine solche Reaktion des Wahlvolks geschichtlich ja nichts Neues. Man muss als prominentestes Beispiel dafür nur auf Deutschland im Jahre 1933 schauen. Das liberale und linke Establishment hat die amerikanische Arbeiterklasse im Stich gelassen und die reagierte darauf mit einem klassischen „Fuck you!“, indem sie ein Monster an die Macht wählte …

Was glaubst du, wie werden die USA, und damit in gewisser Weise ja auch der Rest der Welt, nach vier oder gar acht Jahren Trump-Präsidentschaft aussehen?
Alles hängt davon ab, ob er wirklich daran in­­teressiert ist, den Job selbst zu machen, oder ob er die Regierungsgeschäfte einfach weiterdelegiert. Falls Trump das Ganze tatsächlich persönlich in die Hand nimmt, ist alles möglich. Absolut alles. Der Mann ist unberechenbar. Ein mental instabiler Narzisst, ein Pulverfass auf zwei Beinen. Falls ein ausländisches Staatsoberhaupt irgendwann mal einen etwas un­­überlegten Tweet ablassen sollte, könnte es sein, dass wir uns am nächsten Morgen mit diesem Staat im Krieg befinden. Und das sage ich leider nur halb im Scherz …

Sprechen wir über Angenehmeres. Auf der ersten Tour von Prophets Of Rage im Sommer 2016 habt ihr primär Songs deiner Ex-Band Rage Against The Machine aufgeführt …
Ich hatte einfach den Eindruck, dass es in Anbetracht der damals anstehenden Wahlen notwendig war, diese Stücke wieder in das Bewusstsein der amerikanischen Öffentlichkeit zu rufen. Und nachdem das Ergebnis nun feststeht, scheint dies sogar noch wichtiger zu sein. Es muss einfach jeder Mensch wissen, dass es bei uns eine außerparlamentarische Opposition, eine Alternativbewegung zu denen gibt, die an der Macht sind, und zu dem, was sie mit ihr anstellen. Auch und gerade außerhalb der USA ist das sehr wichtig.

Bei Prophets Of Rage sind alle ehemaligen Rage-Against-The-Machine-Mitglieder am Start, nur Frontmann Zach de la Rocha nicht. Wurde er nicht gefragt oder hatte er einfach keine Lust?
Beides. Wir wussten, dass er an seiner eigenen Musik arbeitet und derzeit kein Interesse daran hat, Rage-Nummern zu spielen. Weshalb wir nicht unter dem alten Namen auftreten konnten und wollten. Das ist etwas traurig und ich kann seine Entscheidung auch nur bedingt nachvollziehen, aber respektiere sie natürlich. Andererseits haben wir nun die Chance, mit zwei unserer großen Helden zu kooperieren. Mit diesen beiden Giganten auf der Bühne zu stehen, ist eine der größten Ehren, die mir je zuteil geworden sind. Unser Bassist Tim Commerford steht in stetigem Kontakt mit Zach. Timmy, Chuck D. und B-Real hatten sich mit ihm getroffen und über unsere Tournee gesprochen. Er gab uns sofort seinen Segen dafür.

In eurem Live-Set während der US- und Kanada-Dates gab es auch eine Handvoll Tracks von Cypress Hill und Public Enemy zu hören …
Ja, in neuen Versionen. Wir arbeiten momentan fieberhaft daran, noch weitere Stücke aus dem Katalog dieser beiden Acts umzuarbeiten. Wir nennen diesen Vorgang „Rage-ifikation“. Die Texte, das Herz jedes Rap-Songs, bleiben dabei selbstverständlich unangetastet. Die Musik haben wir aber größtenteils komplett neu geschrieben.

Trump ist unberechenbar. Ein mental instabiler Narzisst, ein Pulverfass auf zwei Beinen.

So wie du es 2000 auf dem bis heute letzten Rage-Album RENEGADES mit den Liedern von Bob Dylan, Afrika Bambaataa und Devo gemacht hast? Oft konnte man die Originale nur noch an den Texten wiedererkennen …
Ja, fast genauso. ›How I Could Just Kill A Man‹ von Cypress Hill war ja damals sogar schon mit dabei. Wir haben diese Tracks zu Prophets-Of-Rage-Songs gemacht. Diese Überarbeitung war und ist ein ungeheurer Spaß. Zunächst waren wir noch etwas zurückhaltend. Gerade bei Meilensteinen wie ›Fight The Power‹ oder ›Insane In The Brain‹, die allesamt absolute Klassiker unserer Jugend sind. Denn ich wusste zunächst nicht, wie Chuck und B-Real darauf reagieren würden. Aber die zwei haben uns angespornt, unserer Inspiration absolut freien Lauf zu lassen. Ich glaube, es hat sie künstlerisch regelrecht angemacht, diese Titel, die sie ja seit Jahrzehnten in den klassischen Versionen auf die Bühne bringen, auch einmal in einem radikal anderen, neuen und modernen Kostüm präsentieren zu können.

Bisher gibt es mit THE PARTY’S OVER nur eine EP von euch zu kaufen. Ist es illusorisch, noch vor den Europa-Shows auf ein Album zu hoffen?
Man sollte niemals nie sagen.

Werden darauf vielleicht auch komplett neue Kompositionen zu hören sein?
Gut möglich. Wir komponieren jedenfalls fleißig und haben schon einen beachtlichen Batzen brandneuer Stücke aufnahmebereit. Was ich sicher sagen kann, ist dass es verdammt aufregend und kreativ inspirierend ist, Teil dieser Band zu sein. Wir spielen im Frühjahr zunächst in Südamerika und werden dort einige der neuen Tracks ausprobieren. Danach sind wir schlauer, was als Nächstes passiert, bevor wir endlich zu euch kommen. Rage hatten ihren Durchbruch damals zuerst in Europa geschafft, bevor wir auch in den USA und im Rest der Welt durchgestartet sind. Die hiesigen Festivals hatten einen enormen Anteil an unserem Erfolg. Ich kann es kaum erwarten an all diese magischen Plätze zurückzukehren.

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1 Kommentar

  1. Musikalisch ist das zugegebenermaßen nicht wirklich mein Ding. Dennoch lesen wir hier ein tolles Interview. Daumen hoch!

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